Im zweiten Spiel des Volleyball-Finals der Frauen zwischen Liga-Krösus Volero Zürich und Sm'Aesch Pfeffingen kochen die Emotionen hoch!
Als grosse Reizfigur entpuppt sich Volero-Boss Stav Jacobi, der den Pfeffingen-Fans den Stinkefinger zeigt. Was ist passiert? Jacobi fordert im vierten Satz seinen Trainer Avital Selinger auf, für die beiden Schweizerinnen Unternährer und Schottroff zwei weitere Ausländerinnen einzuwechseln.
Gemäss Regelbuch müssen allerdings immer zwei der sechs Spielerinnen auf dem Feld eine Schweizer Lizenz haben. Jede fehlende Schweizerin wird mit einer Busse von 10'000 Franken geahndet.
Die beiden Wechsel haben nicht nur finanzielle Konsequenzen: Jacobi wird von den Basler Fans ob des offensichtlichen Regelbruchs gnadenlos ausgebuht. Der Schweizer mit russischen Wurzeln nimmts mit einem süffisanten Lächeln und der Stinkefinger-Geste zur Kenntnis.
Jacobis Trick geht dann tatsächlich auf: Volero gewinnt die Sätze vier und fünf und gleicht die Best-of-Five-Serie zum 1:1 aus.
Den erkauften Sieg kommentiert der Volero-Präsident gegenüber SRF so: «Ich habe das Reglement nicht gebrochen, sondern komme dafür auf.» Ob er an seiner Ausländer-Taktik festhält, wird in Spiel drei am Freitag in Zürich zu sehen sein.
Immerhin: Nächste Saison muss sich der Unternehmer nicht mehr mit für ihn lästigen Ausländer-Kontingenten herumschlagen. Dann zieht Jacobi nämlich sein Team nach Frankreich ab. (cmü)