Dramatisches spielte sich vergangenen Samstag Sekunden vor Schluss im ersten Duell zwischen GC Unihockey und Rychenberg Winterthur ab (2:1). Zuerst erzielen die Stadtzürcher elf Sekunden vor Ablauf der Zeit den glücklichen Siegtreffer, direkt nach der Schlusssirene gibts eine Rudelbildung mit Folgen: GC-Verteidiger Mock kassiert wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.
Einer, der das Ganze von der Bande aus mitverfolgen musste, ist Nils Conrad (24). Der Captain der Winterthurer war krank und fiel für das Spiel aus. Am kommenden Samstag wird er wieder auf dem Feld stehen und alles noch näher miterleben: «Die Emotionen gehören in den Playoffs dazu, zusätzlich ist es ein Derby. Ich mag es, wenn die Gemüter etwas erhitzt sind.»
Mit mehr Mut nach vorne spielen
Abgesehen von der Schlussphase war das Spiel aber eher kontrolliert und von zwei starken Defensiven geprägt. Auch wenn die Winterthurer nur zwei Tore zuliessen, war Conrad mit dem Gezeigten mässig zufrieden: «Mit nur einem Tor gewinnst du nunmal kein Spiel. Wir müssen mit mehr Mut nach vorne spielen.» Man habe den Stadtzürchern zu viel Ballbesitz überlassen und so zu wenig Chancen kreieren können.
Mit der knappen Niederlage haben es die Winterthurer verpasst, den Schwung aus der Qualifikation mitzunehmen und GC, das noch die Cupniederlage in den Köpfen hatte, ins Grübeln zu bringen. «Es ist schwer, GC ins Loch zu stürzen. Aber wir müssen sie zum Nachdenken zwingen. Wenn sie einen Lauf bekommen, wirds ganz schwierig.» Daher ist auch die Wichtigkeit für die kommende Spiele vom Wochenende klar: «Wenn wir keinen Sieg holen, ist die Serie gelaufen.»
Denn: Auf das Fernsehspiel am Samstag in der Heimhalle folgt tags darauf gleich das dritte Spiel der Serie. Ein 3:0 für GC wäre wohl vorentscheidend. Davon will Nati-Verteidiger Conrad aber nichts wissen: «Wir haben unseren Schwung nicht verloren und müssen uns auf unser Spiel konzentrieren.» Auch die eigenen Fans sollen helfen, GC zu stoppen. Zuhause hätten er und sein Team schon immer gute Leistungen gezeigt und die Emotionen der Zuschauer sollen in positive Energie umgewandelt werden.
Ob es ein ähnliches Spiel wird oder eine Partie mit vielen Toren, kann auch Conrad nicht vorhersagen. Wie die Winterthurer zum Ausgleich in der Serie kommen, ist aber auch egal. Denn am Schluss zählt in den Playoffs nur eines: der Sieg.