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Unihockey-Heldin Rüttimann erklärt ihre Tränen
«Ich weinte wegen meiner Klubkollegin»

Silber an der Heim-WM: Unihockey-Star Corin Rüttimann (27) über Emotionen, Teamspirit, Tränen und die Rückkehr in den Alltag.
Publiziert: 16.12.2019 um 18:17 Uhr
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Die Schweiz war nahe dran an der Sensation. Im WM-Final unterliegt die Frauen-Nati knapp Schweden.
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Matthias Dubach

BLICK: Den WM-Final verloren, aber die Herzen der Schweizer gewonnen: Wie haben Sie nach diesem verrückten Sonntag geschlafen?
Rüttimann: Ich bin erst um 4 Uhr ins Bett, dann bin ich sofort eingeschlafen. Wir sind im Hotel noch lange zusammengesessen. Es gab auch zwei, drei Biere. Aber es ging vor allem darum, nochmals Zeit mit der Mannschaft zu verbringen.

Hat mittlerweile der Stolz die Enttäuschung verdrängt?
Ich bin noch immer enttäuscht und traurig, weil wir so nahe dran waren. Aber es ist extrem schön zu sehen, wie die Schweiz mitgefiebert hat. Ich habe unglaublich viele SMS bekommen. Wir Spielerinnen aus Chur sind bei der Rückfahrt im Zug mehrfach angesprochen worden, auch am HB in Zürich.

Fahren Vize-Weltmeisterinnen wenigstens 1. Klasse?
(schmunzelt) Nein, wir sind ganz normal in der 2. Klasse heim gefahren.

Sie wurden zur tragischen Heldin. Trotz ihrem Super-Tor 8 Sekunden vor Schluss hat Schweden gewonnen.
Wir wollten unbedingt in diese Verlängerung. Das Tor hat nochmals wie der Halbfinal am Samstag den unglaublichen Team-Spirit und unsere Winner-Mentalität gezeigt. In dieser Form habe ich das noch nie erlebt. Und ich spiele schon lange Unihockey.

Danach konnten Sie im TV-Interview die Tränen nicht zurückhalten.
Zuerst war ich gefasst. Aber dann habe ich meine Klubkollegin Seraina Ulber, die zurücktritt, weinen gesehen. Sie und alle anderen hätten Gold verdient gehabt. Wir haben für diese WM einen riesigen Aufwand betrieben.

Mehrere Spielerinnen werden zurücktreten?
Ja. Deshalb war es am Montagmorgen sehr emotional, als sich alle in verschiedene Richtungen verabschiedeten. Ich werde in der Nati bleiben. Wir greifen an der nächsten WM wieder an. Es macht Mut für die Zukunft, dass wir Schweden derart fordern konnten.

Ab Mittwoch sitzen Sie bei Arbeitgeber Würth wieder im Büro, am Samstag spielen Sie mit Chur wieder NLA. Wie hart wird die Rückkehr in den Alltag?
Nicht einfach. Wir haben eineinhalb Wochen ein ganz anderes Leben gehabt, konnten uns voll auf den Sport konzentrieren und haben viele Emotionen erlebt. Aber ich freue mich, meine Arbeitskollegen zu treffen. Sie haben extrem mitgefiebert und mir Videos davon geschickt. Das schätze ich sehr.

Bekommt die Silbermedaille trotz Enttäuschung einen Ehrenplatz?
Das weiss ich noch nicht, Silber hänge ich normalerweise nicht auf. Doch wenn ich die Medaille als Symbol für die ganze Arbeit für die Heim-WM sehe und weniger für den verlorenen Final, bekommt sie vielleicht doch einen schönen Platz.

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