Keine 24 Stunden nach der Tschechien-Klatsche steht die Nati wieder auf dem Feld. «Nach dem Spiel vom Samstag war es eine extrem schwierige Ausgangslage für die Jungs. Wir haben darüber geredet, dass es für viele ein Highlight in ihrer Karriere sein könnte», sagt Coach David Jansson nach der Partie. Vor dem heimischen Publikum solls immerhin Edelmetall geben, mit dieser Einstellung steigt das Team in die Partie, erspielt sich nach 30 Sekunden gleich eine Doppelchance.
Doch nach sechs Minuten wird die Stimmung getrübt. Penalty für die Finnen – Kainulainen verwandelt. Rund eine Viertelstunde lang bleibt die Schweiz in der Partie, bis die Skandinavier innert einer Minute zweifach zuschlagen. Die Qualität im Spiel nach vorne, mit der die Schweiz den Finnen im Gruppenspiel noch weh tat, fehlt. «Wir müssen unseren Fehler ganz klar im ersten Drittel suchen, dort waren wir mental nicht bereit», so Nicola Bischofberger.
Fünf Schüsse, vier Tore
Das Mitteldrittel beginnt denkbar schlecht, Salo baut die Führung nach nur 51 Sekunden weiter aus. Die Finnen zeigen sich dabei extrem effektiv. Aus fünf Schüssen erzielen sie vier Treffer. «Effektivität ist im internationalen Unihockey etwas vom zentralsten und das hat uns Finnland heute perfekt aufgezeigt», sagt der Nati-Captain.
Die Nati lässt den Kopf aber nicht hängen. Jan Bürki gelingt der Anschluss, bevor der formstarken Patrick Mendelin weiter verkürzen kann. Der Funke springt auch auf die Fans über, die ausverkaufte Swiss Life Arena kocht.
Plötzlich ist das Momentum auf Schweizer Seite und als Jan Zaugg Mitte des Schlussdrittels zum 3:4 trifft, entwickelt sich die Partie zum Hitchcock. Johansson spielt 20 Sekunden vor Schluss den Feuerwehrmann, der die letzten Bronze-Hoffnungen mit seinem Treffer ins leere Tor löscht.
«Haben Moral bewiesen»
Bischofberger: «Wir haben Moral bewiesen und eine sehr gute Leistung im zweiten und dritten Drittel gezeigt und uns die Chance gegeben, den Match noch zu gewinnen oder auszugleichen. Leider hats nicht gereicht. Ich bin trotzdem stolz, dass wir so zurückgekommen sind.»
Trotzdem ist der vierte Platz bei der Heim-WM nicht zufriedenstellend. Nach einer Gruppenphase mit Höhen und Tiefen erfüllte man mit dem Sieg über Lettland das Soll. Die beiden Edelmetall-Spiele gingen schliesslich verloren. «Wir waren aufs Final-Wochenende nicht bereit. Von den sechs Drittel waren wir nur zwei genügend und das reicht einfach nicht.»
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