Auf einen Blick
- Moderne Stadien, grosse Video-Würfel und VIP-Boxen
- Drei Schweizer Nati-Cracks berichten über ihr Unhockey-Leben im Norden
- Noël Seiler, Lukas Genhart und Stefan Hutzli sind an der WM in Malmö dabei
Ganz neue Welten haben sich für drei Cracks der Unihockey-Nati im Norden Europas eröffnet. Ihre Berichte zeigen: Statt Partien vor Sprossenwänden gibts dort moderne Unihockey-Stadien, grosse Videowürfel und die Möglichkeit, Vollprofi zu sein.
Noël Seiler ist 23-jährig, Captain der Schweizer Nati und steht seit diesem Sommer bei Thorengruppen im schwedischen Umea unter Vertrag. Er wechselte von GC dahin und ist zufrieden mit den ersten Monaten beim neuen Klub.
Sonntag, 8. Dezember
Deutschland - Schweiz 2:8
Montag, 9. Dezember
Tschechien - Schweiz 5:2
Dienstag, 10. Dezember
Schweiz - Norwegen 4:4
Viertelfinal, Freitag, 13.12.:
16 Uhr: Schweiz – Lettland
Halbfinals:
Samstag, 14.12., 16.00 Uhr/19.10 Uhr
Finalspiele:
Sonntag, 15.12., Bronzespiel: 12.50 Uhr, Final: 15.50 Uhr
Sonntag, 8. Dezember
Deutschland - Schweiz 2:8
Montag, 9. Dezember
Tschechien - Schweiz 5:2
Dienstag, 10. Dezember
Schweiz - Norwegen 4:4
Viertelfinal, Freitag, 13.12.:
16 Uhr: Schweiz – Lettland
Halbfinals:
Samstag, 14.12., 16.00 Uhr/19.10 Uhr
Finalspiele:
Sonntag, 15.12., Bronzespiel: 12.50 Uhr, Final: 15.50 Uhr
Seiler lebt als Profi und berichtet im Vorfeld der WM im Gespräch mit Blick: «Rein von der Infrastruktur her sind sie in Schweden viel weiter. Wir spielen da nicht mehr in Turnhallen, sondern in Stadien. Fast jedes Team in der schwedischen SSL hat ein eigenes Stadion.»
«Es gibt im Stadion sogar eine Sauna»
Sein neuer Klub sticht dabei heraus: «Mein Team Thorengruppen hat das beste Stadion der Welt. Als Spieler haben wir 24/7 Zugang zu den Räumlichkeiten wie Kraftraum und so weiter. Wir haben eine eigene Garderobe, die so aussieht, wie man es vom Eishockey kennt. Jeder hat sein eigenes Abteil. Es gibt sogar eine Sauna, einen Relaxraum, ein Gym. Und wir haben einen riesigen Videowürfel im Stadion.» Ganz andere Dimensionen als die Provinz-Hallen, die teilweise in der höchsten Liga in der Schweiz noch Spielort sind. Auch Goalie Lukas Genhart (28) steht bei Thorengruppen unter Vertrag.
Aus Finnland tönt es ähnlich. Stefan Hutzli (26), der dritte Nati-Legionär im WM-Kader, wagte den Schritt von seinem Stammverein Köniz nach Jvyäskylä vor eineinhalb Jahren. Auch er kann aktuell voll auf die Karte Profi setzen. «Die Mentalität und Einstellung zur Arbeit ist auch etwas anders hier, die Finnen nehmen es etwas gelassener mit der Arbeit als wir.» Richtig Gas geben sie dafür im Unihockey. Auch bei der Infrastruktur.
Nati-Trainer Johan Schönbeck (53) über...
... Nati-Captain Noël Seiler (23):
«Der einfache Weg wäre sicher gewesen, auf einen der erfahrenen Spieler als Captain zu setzen. Aber man weiss dann nicht, wie lange das dann überhaupt bestanden hätte. Der Plan mit Seiler ist längerfristig ausgelegt als für die WM 2024. Sein Leadership-Stil geht stark darum, als Vorbild zu agieren. Er hat sehr viel gelernt im ersten Jahr und wird ein guter Captain sein an der WM.»
... Finnland-Legionär Stefan Hutzli (26):
«Er macht momentan einen guten Job in Finnland, hat sich wirklich weiterentwickelt. Ich hoffe, dass ich an der WM nun noch mehr von seiner Offensive sehe. Er ist ein harter Arbeiter, stark in der Verteidigung. Aber er hat auch in der Offensive Qualitäten, die er zeigen soll.»
Nati-Trainer Johan Schönbeck (53) über...
... Nati-Captain Noël Seiler (23):
«Der einfache Weg wäre sicher gewesen, auf einen der erfahrenen Spieler als Captain zu setzen. Aber man weiss dann nicht, wie lange das dann überhaupt bestanden hätte. Der Plan mit Seiler ist längerfristig ausgelegt als für die WM 2024. Sein Leadership-Stil geht stark darum, als Vorbild zu agieren. Er hat sehr viel gelernt im ersten Jahr und wird ein guter Captain sein an der WM.»
... Finnland-Legionär Stefan Hutzli (26):
«Er macht momentan einen guten Job in Finnland, hat sich wirklich weiterentwickelt. Ich hoffe, dass ich an der WM nun noch mehr von seiner Offensive sehe. Er ist ein harter Arbeiter, stark in der Verteidigung. Aber er hat auch in der Offensive Qualitäten, die er zeigen soll.»
Hutzli profitiert von Stadionkomplex mit drei Spielhallen
Auch Hutzli kommt in den Genuss eines modernen Stadions. Der Center, der manchmal auch als Verteidiger eingesetzt wird, berichtet: «Vor kurzem durften wir unser neues Stadion beziehen. Es war unglaublich. Weil es bei der Eröffnung nicht genug Platz hatte, mussten einige Fans draussen bleiben. Ich weiss nicht, ob es das schon mal gab im Unihockey.» Im Stadion gibt es sogar VIP-Boxen. Zum Komplex gehören drei Spielhallen, die sein Team nutzen kann.
Am nächsten heran in der Schweiz kommt die Axa-Arena in Winterthur. Vor allem auch aufgrund der Infrastruktur und den Bedingungen entschied sich der langjährige Nati-Spieler Manuel Maurer (31) bei der Rückkehr aus Schweden für diesen Klub. Doch solche Infrastruktur bleibt hier eine Seltenheit.
Doch wo bleiben die Zuschauer?
Sind sie in Nordeuropa tatsächlich so viel weiter als in der Schweiz? Bestens kennt sich auch Nati-Trainer Johan Schönbeck aus, vor allem in Schweden. «Hier ist extrem viel passiert. Fast alle Teams in der schwedischen Super League haben mittlerweile ein eigenes Stadion.» Aber auch in Schweden läuft momentan nicht alles gut. Viele Vereine kämpfen mit finanziellen Problemen. Man ist vom Interesse her noch nicht wieder an das Level herangekommen, das vor der Pandemie da war.
Und dennoch ist das Land Top-Favorit auf WM-Gold, es wäre das dritte in Folge. Die Schweiz ist aktuell die klare Nummer 4 der Welt – doch einen Hauch des nordischen Unihockeys nimmt sie an die WM mit.