Die Unihockey-Fernsehspiele sind zurück – und wie! Um 17 Uhr gehts gleich los mit dem Derby-Kracher zwischen GC Unihockey und Rychenberg Winterthur. Während sich die Stadtzürcher souverän den Qualisieg holten, musste Winterthur bis kurz vor Schluss um die Playoffs kämpfen – und will diesen Schwung nun mitnehmen.
Denn bei GC ist genau das Gegenteil der Fall. Dort gilt es, sich aufzuraffen. «Die Cup-Niederlage hängt noch immer in den Köpfen», sagt Tobias Heller, GC- und Nati-Verteidiger. Der Student (In Winterthur) war bei der 8:9-Niederlage nach Penaltys gegen Langnau der beste Spieler bei GC, konnte die Pleite aber auch nicht abwenden.
«Ich habe genügend lange Playouts gespielt»
Es wäre der erste Titel für Heller gewesen, der seinen steilen Karriere-Aufstieg damit noch nicht mit einem Pokal krönen konnte. Denn letzte Saison waren die Fernsehspiele und Playoffs für den 25-Jährigen in weiter Ferne. Er spielte mit den Kloten Jets in den Playouts gegen den Abstieg. Heller hatte die Nase voll, sich immer nach unten orientieren zu müssen.
«Ich habe genügend lange Playouts gespielt, es war Zeit, um Titel zu spielen», sagt der gebürtige Bassersdorfer. «Da mit GC ein Team in Zürich ist, das um Titel mitspielt, war für mich ein Wechsel logisch. Nach dem Angebot von ihnen habe ich zugesagt.»
Nun gehts anstatt gegen den Abstieg plötzlich im Fernsehen um den Meistertitel. Doch von weichen Knien will Heller nichts wissen. «Ich kenne es von der WM, wo wir vor 10'000 Leuten spielen. Nervös bin ich eigentlich nie.»
«Niederlage war ein Weckruf – ein sehr lauter»
Und genau so selbstverständlich wie vor grösserem Publikum zu spielen, schätzt Heller auch die Rolle von GC im Meisterrennen ein: «Wir sind in jedem Spiel der Favorit.» Aber der Cupfinal habe auch gezeigt, dass im Sport alles passieren kann. «Darum war die Niederlage ein Weckruf – wenn auch ein sehr lauter.»
Dass GC gegen Winterthur die Segel im Rennen um den Titel streichen muss, scheint unwahrscheinlich. Unterschätzen werden sie den Achten der Qualifikation trotzdem auf keinen Fall. «Winti hat ein Hoch, wir müssen bereit sein.»
GC, das eigentlich die beste Defensive der Liga stellt (3.5 Gegentore/Spiel), musste im Cupfinal acht Gegentreffer hinnehmen. «Viele kleine Sachen liefen falsch. Wie müssen aus einer sattelfesten Defensive agieren und das Spiel kontrollieren.»
Zu dieser Defensive gehört auch Heller. Er will mit seinem Team nun einen ersten Schritt in Richtung Meistertitel machen – und seinen steilen Karriere-Aufstieg fortsetzen.