Es gibt auf dieser Welt Schäden aller Art. Den Bauschaden, den Blechschaden, den Rufschaden oder den Dachschaden. Es gibt auch den Kollateralschaden und den Totalschaden.
Derzeit gut zu beobachten beim FC Basel. Nach 41 Kadermutationen und einem Trainerverschleiss, den selbst Christian Constantin in seiner Blütezeit nicht geschafft hat, wird der FCB mit einer Wucht gegen die Wand gefahren, die einen nur noch mitleidig zurücklässt.
Man denkt unweigerlich wieder an den handgeschriebenen Brief, den Präsident David Degen seinem Vorgänger Bernhard Burgener im Machtkampf vor zweieinhalb Jahren auf den Schreibtisch gelegt hat. Er endet mit den Sätzen: «Der FCB ist eine Institution! Es geht um die Sache! Triff die richtige Entscheidung! Auch für Dich persönlich. Es ist Zeit. LG, Dave.»
Es ist nun Degen selber, der mit seinem Transfer-Roulette einen kaum vorstellbaren Scherbenhaufen angerichtet hat. Vielleicht beginnt sein nächster Brief mit der Anrede: «Liebe Mobiliar». Wobei man Misswirtschaft und Inkompetenz kaum versichern kann.
Degen scharrt in der Not noch einige ehemalige Mitstreiter um sich. Damit er nicht mehr ganz allein zu Hause ist. Mitgegangen, mitgefangen. Aber viele FCB-Fans warten sehnlichst darauf, bis jemand Degen einen handgeschriebenen Brief auf den Schreibtisch legt.
Ja, Schäden gibt es im Sport immer wieder. Auch im Wintersport ist einer zu befürchten. Kein Flurschaden, sondern ein Fluorschaden. Wachs, das die Ski schnell macht, aber umweltschädliches Fluor enthält, ist verboten.
Der untröstlichen Norwegerin Ragnhild Mowinckel wird die neue Regel beim Weltcupauftakt in Sölden zum Verhängnis. Sie bleibt in der Kontrolle hängen und weint bittere Tränen. Der Servicemann hat ihre Ski mit dem gleichen Wachs präpariert, das zwei Tage zuvor als problemlos getestet worden war.
Weil geringste Rückstände zur Disqualifikation führen und man sich vor Willkür oder allenfalls Sabotage fürchtet und weil auch die Messmethode immer noch umstritten ist, ist die Verunsicherung gross. Mowinckel wird nur der Anfang sein. Auch im Wintersport wird man in Zukunft die Sieger erst kennen, wenn neben der Dopingprobe auch die Fluorprobe negativ ist.
Irritierend ist für den Laien bei diesem Thema der besorgte Blick auf die Zahnpasta. Die, steht da geschrieben, enthält Fluorid, das unsere Zähne vor Karies schützen soll. Gehen wir also auch gedopt ins Bett?
Für eine verlässliche Recherche zu diesem Thema müsste man mindestens drei Semester Chemie studieren. Irgendwo heisst es, Fluorid sei im Gegensatz zu Fluor unbedenklich. Irgendwo lese ich aber, dass auch Fluorid toxisch wirken kann. Aber erst, wenn man auf einmal drei volle Tuben Zahnpasta auf die Bürste streicht. Und irgendwo steht: «Fluorid – toll für den Zahnschmelz, nicht immer gut fürs Gehirn.»
Kann man da noch ruhig schlafen? Ist auch für uns TV-Wintersportler abseits der Pisten und Loipen ein Fluorschaden zu befürchten? Wenn man nicht drei Tuben auf einmal auf die Bürste schmiert, eher nicht. Auch wenn man irgendwo lesen kann, dass Fluorid auch als Rattengift verwendet wird.
Aber man kann ja viel lesen.