Turn-Experte Roman Schweizer ist begeistert von der bisherigen Leistung der Schweizer Delegation an der Kunstturn-WM in Montreal (Kan): «Ich bin positiv überrascht vom Niveau der Teams. Sie haben wirklich überzeugen können.»
Die Schweizer Fans haben Blut geleckt und träumen von einem Medaillen-Exploit. Zu Recht! Heissester Schweizer Edelmetall-Kandidat: Pablo Brägger in seiner Paradedisziplin Reck. Schweizer: «Der Reck-Final am Sonntag wird einfach der Hammer! Jeder will eine Medaille, das verspricht Flugspektakel, geniale Übungen und viele Stürze. Spannung ist garantiert.» Auch wenn Bräggers Konkurrenz, allen voran Olympiasieger Epke Zonderland, im Vergleich zur Quali noch eine Schippe zulegen werden, für Schweizer ist klar: «Wenn alles klappt, liegt WM-Gold drin!»
Übrigens: Im Mehrkampf-Final in der Nacht auf heute turnte sich Brägger auf den 12. und Eddy Yusof auf den 19. Rang. Eine Medaille im Barren-Finale schliesst Schweizer «zu 99%» aus.
Mit Oliver Hegi steht noch ein zweiter Schweizer im Reck-Final. «Oli hat weniger Schwierigkeiten in der Übung als die Konkurrenz. Dafür turnt er sehr elegant und hat weniger Abzüge als die Favoriten in der Ausführung. Stürzen diese, kann er profitieren», fasst Schweizer zusammen.
Steingruber im Sprung «sackstark»
Und was ist mit Giulia Steingruber? Bei ihrem Comeback auf internationalem Boden turnt sich Steingruber – als wäre sie nie weggewesen – in den Mehrkampf- und Sprung-Final. Das allein ist ein Erfolgserlebnis. Im Mehrkampf reichts kaum bis ganz nach vorne. Dafür traut Schweizer der St. Gallerin in ihrer Paradedisziplin Sprung vieles zu: «Ihre Leistung in der Quali war sackstark. Kriegt Giulia ihre Sprünge am Sonntag wieder so gut hin, traue ich ihr die Bronzemedaille zu.»