Turnsaison endet mit Schweizer Swiss-Cup-Sieg
Traum-Sieg von Traumpaar Giulia und Pablo!

Giulia Steingruber und Pablo Brägger krönen ihre Saisons mit einem bejubelten Triumph am Heimevent Swiss Cup. Ilaria Käslin und Oliver Hegi werden tolle Dritte. Es ist der erste Schweizer Swiss-Cup-Sieg seit 2011!
Publiziert: 05.11.2017 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:55 Uhr
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Pablo Brägger und Giulia Steingruber triumphieren am «Swiss-Cup» im Hallenstadion.
Foto: KEYSTONE
Cécile Klotzbach

Das Sonntags-Turnfest im Zürcher Hallenstadion ist nur schon durch die grossen Namen in beiden Schweizer Teams garantiert. Für den internationalen Paarkampf «Swiss Cup» haben sich die fünffache Europameisterin, WM- und Olympia-Dritte, Giulia Steingruber, und Reck-Europameister Pablo Brägger zusammen getan. Und neben unserem Traumpaar steigt niemand Geringeres als Europas Vizemeister am Reck, Oliver Hegi, mit der eleganten Schwebebalken-Spezialistin Ilaria Käslin ins Rennen. Die ausverkaufte Arena bebt! 

Durch die beiden Startrunden der zehn namhaften Teams, darunter auch die ukrainischen Titelverteidiger, Stars aus Deutschland, Russland, Japan und Brasilien – turnen sich die einheimischen Publikumslieblinge spielend. Als Zweitbeste geht das Ostschweizer Duo Giulia und Pablo in den Halbfinal der besten Sechs, Oliver Hegi und seine Tessiner Partnerin Ilaria als Vierte. 

Ab dann wird es richtig spannend. Um den Final zu erreichen, müssen die Heimstars unter anderem Barren-Welteister Oleg Veriajew oder das deutsche Starduo Elisabeth Seitz und Marcel Nguyen hinter sich lassen. Und sie schaffen es beide! Käslin verzeichnet einen Abgang mit Punktabzug am Stufenbarren, aber Hegi macht den Patzer mit einer perfekten Reck-Übung wieder gut. Die Schweizer Mit-Favoriten glänzen durch Steingruber, die mit ihrer super Übung am Boden einen spektakulären Sturz von Brägger an dessen Paradegerät Reck ausbügelt. Perfektes Teamwork, das zur doppelten Qualifikation für den Final der besten drei Mannschaften führt. Zwei Schweizer Duos auf den Medaillen-Rängen gab es beim Swiss Cup noch nie!

Im Final geht das Punkte-Sammeln wieder von Null los. Und unser Traumpaar ist voll parat, wenn es um alles geht. Platz 1 für Schweiz 1 – und zweiter Swiss-Cup-Sieg für Steingruber seit ihrem letzten mit Claudio Capelli im Jahr 2011! Vor den Japanern Hatakeda/Tanigawa (Platz 2) und Schweiz 2 auf Rang 3.

Giulia trotz Schmerzen aufs Podest

Giulia, die noch immer unter Schmerzen in ihrem operierten Fuss leidet, beisst auf die Zähne und setzt zum zweiten Mal an diesem Tag ihre beiden Sprünge perfekt auf die Matte. «Auf sie ist eben extrem Verlass», lobt ihr Partner, «wie auch bei der WM bringt sie es einfach auf den Punkt, wenns drauf ankommt – das verdient meinen höchsten Respekt.» Aber auch Pablo beweist seine Winner-Mentalität, trotz im Anschluss am Barren dem hohen Erwartungsdruck auf seinen Schultern. Auch diese Leistung widmet der 24-jährige Oberbürer seiner ein Jahr jüngeren Kollegin aus Gossau: «Giulias grosses Selbstvertrauen ist  auf mich übergesprungen.»

Steingruber gibt zu, dass sie teilweise ein Pokerface aufgesetzt hat. «Ich war extrem nervös, bin froh, dass ich mich innerlich irgendwie beruhigen konnte!» Pablo habe es im Final super gemacht. «Vielleicht hat es ihm ja geholfen, dass ich an der Seite so aufgeregt herum gesprungen bin.» Pablo scherzt zurück: «Ich dachte mir, alles kann ich Giulia ja nicht alleine machen lassen …» 

Genau darum geht es schliesslich an diesem ungewöhnlichen Paarkampf der Kunstturner, der gemäss Oliver Hegi «eine coole Show, mal nicht so streng und stier wie sonst» ist. Giulia: «Dass es beide Schweizer Teams aufs Podest geschafft haben, macht mich extrem stolz.» Ein perfekter Abschluss einer ganz speziellen Saison, die mit einer Operation begann, einem glanzvollen Comeback erstaunte und mit einem gelungenen Höhepunkt vor Heimpublikum magisch endet. 

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