Stillstand bedeutet Rückschritt. In fast keiner Sportart trifft das so zu wie beim Turnen. Nur wer sich immer wieder neu erfindet und weiterentwickelt, kann sich an der Weltspitze halten. Auch Giulia Steingruber (24) tüftelt derzeit im Training, wie sie auf Instagram und Facebook in einem Video demonstriert.
Speziell ist der gezeigte Sprung vor allem wegen seiner extremen Schwierigkeit. Giulia turnt einen Jurtschenko mit Doppelsalto rückwärts, dabei landet sie in der Schnitzelgrube. Laut «Tages-Anzeiger» hat diesen Sprung noch keine Frau gezeigt – und auch bei den Männern ist er selten.
Bei den Männern heisst der Sprung «Melissanidis». Der gleichnamige Grieche Ioannis Melissanidis hat ihn 1998 erstmals gezeigt.
Auf Instagram kommentiert er Steingrubers Video liebevoll. «Ich fühle mich geehrt und glücklich, einen der schwierigsten Männer-Sprünge nun von einer der graziösesten, elegantesten und kräftigsten Turnerinnen weltweit ausgeführt zu sehen. Von tiefstem Herzen meine besten Wünsche und ich hoffe, dieser Sprung wird bei den Frauen nach Giulia benannt.»
Die St.Gallerin ist geschmeichelt. Steingruber antwortet mit Emojis und schreibt: «Wow, danke!» Ob sie den «Melissanidis» wirklich in ihr Repertoire einbaut, will Steingruber nicht offenlegen. Vielleicht wäre er ein krachender Abschluss ihrer Karriere an Olympia 2020 in Tokio? (rib)