Gold, Silber und Bronze
Medaillensatz für Steingruber

Nach Gold und Silber auch noch Bronze. So erfolgreich wie Giulia Steingruber (21) war bisher noch keine Schweizer Turnerin.
Publiziert: 19.04.2015 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:00 Uhr
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Fehlerlos: Im Boden-Final turnt Giulia eine saubere Übung, verpasst Gold aber aufgrund des etwas niedrigeren Schwierigkeitsgrads.
Foto: AFP Photo/Pascal Guyot
Von Oliver Görz

Sie hat sich die Ziele hoch gesteckt. So hoch, dass selbst ein kompletter EM-Medaillensatz nicht nur Glücksgefühle auslöst. «Im ersten Moment war ich sogar ziemlich enttäuscht, dass es nicht noch einmal für Gold gereicht hat», sagt Giulia Steingruber nach ihrer gestrigen Bronzemedaille am Boden.

Die zwei Wettkampftage zuvor hatten ihr schon Gold und Silber beschert. Und gemessen an ihrer Qualifikationsleistung, durfte sie sich durchaus Hoffnungen auf einen weiteren Titel machen.

Doch obwohl ihr bei ihrer Übung kein gravierender Fehler unterläuft, muss sich die 21-jährige Ostschweizerin zwei Konkurrentinnen knapp geschlagen geben.

Ihr Gesamt­fazit dieser Europameisterschaften von Montpellier schmälert das jedoch nicht: «Ich habe eine super EM geturnt und konnte mich von Wettkampf zu Wettkampf steigern», so Steingruber.

Es sind die bislang erfolgreichsten Titelkämpfe ihrer Karriere. Drei Medaillen – eine so reiche Ausbeute brachte noch keine Schweizer Turnerin von einer EM mit nach Hause.

Nach ihren Goldmedaillen im Sprung 2013 und 2014 krönt sich Giulia diesmal mit dem Titel in der Königsdisziplin: Gold im Mehrkampf.

Dass danach in ihrer Paradedisziplin Sprung sowie am Boden nicht alles optimal läuft, kann Steingruber verschmerzen. «Auf den Europameistertitel im Mehrkampf und die zwei weiteren Medaillen bin ich extrem stolz», sagt sie.

Seit ihrer Premiere 2012 sind es Giulias EM-Medaillen Nummern 5 bis 7. Da lassen auch die Glückwünsche ihres einstigen Vorbilds Ariella Käslin nicht lange auf sich warten. «Bravo Giulia», schreibt die Luzernerin, die zwischen 2009 und 2011 drei EM-Medaillen gewann.

Bei Steingruber sind es gestern nur Nuancen, die sie im Boden-Final von Gold und Silber trennen. Für ihre saubere Übung erhält die St. Gallerin 14,466 Punkte, was zunächst Rang 1 bedeutet.

Anschliessend aber turnen die Britin Claudia Fragapane (14,633) und die neue Europameisterin Xenia Afanasjewa aus Russland (14,733 Punkte) Übungen, die vom Schwierigkeitsgrad drei Zehntel höher bewertet sind.

Trotz etwas schwächerer Ausführung liegen beide am Ende vor Giulia. Luft nach oben ist also durchaus vorhanden. Und schon im Oktober bietet die WM Gelegenheit für die nächsten hoch gesteckten Ziele.

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