Fast ein Jahr dauerte die Auszeit von Turn-Star Giulia Steingruber (23). An den Schweizer Meisterschaften in Morges feiert sie ihr Comeback – und gewinnt prompt den Mehrkampf.
In gut zwei Wochen steht ein noch grösseres Highlight auf dem Programm: Die Weltmeisterschaften in Montreal. Und Steingruber ist bereit: «Es kribbelt im Bauch, wenn ich nur schon daran denke. Ich freue mich extrem, bald wieder auf internationalem Boden turnen zu dürfen.»
Das letzte Mal international vertreten war sie in Rio 2016 und gewann Bronze im Sprung. Ein solcher Medaillen-Exploit sei in diesem Jahr aber nicht von ihr zu erwarten. «Ich will mir keinen Druck machen, setzte meine Messlatte nicht zu hoch an. Das Wichtigste für mich ist, eine gute Qualifikation zu turnen», meint Steingruber bescheiden. Auch weil sie noch in Rio beim Bodenfinal stürzte und sich am Fuss verletzte.
Dieser wurde Anfang Jahr erfolgreich operiert und macht Giulia keine Sorgen mehr. «Auch wenn die Belastung auf meinen Fuss an der WM bestimmt intensiver wird. Die Beschwerden sind weg und mein Vertrauen in den Fuss zurück.»
Eine Schweizer-WM-Medaille schon im Voraus abhaken möchte sie aber nicht: «Die Chancen auf Medaillen für die Schweiz sind definitiv vorhanden. Vor allem bei den Männern am Reck haben wir sehr gute Turner, das hat man an der EM im April gesehen (Doppelsieg Brügger/Hegi – die Red.).»
Ihr Tipp an die beiden: «Sich selber nicht zu viel Druck machen und am Wettkampf frei im Kopf antreten – in den Gerätefinals ist alles möglich!»