Ganze 14 Monate fiel Giulia Steingruber aus. Nach dem Kreuzbandriss im linken Knie endet nun am Samstag bei den Schweizer Meisterschaften in Romont FR die Leidenszeit. Turn-Schatz Giulia kann endlich wieder wettkampfmässig turnen.
«Ich freue mich extrem, bin aber auch nervös», sagt sie gestern in einem vom Turnverband veröffentlichten Interview. «Ich hoffe, ich kann einen grossen Teil der Nervosität in Adrenalin umwandeln für den Wettkampf. Ich probiere mich zu beruhigen, in dem ich sage, dass es eine Standortbestimmung ist und eine gute Vorbereitung für die WM. Das beruhigt mich meistens etwas.»
Rein turnerisch sollte sie auf Schweizer Niveau wieder alle hinter sich lassen. Die Form sollte passen, glaubt die 25-Jährige: «Einzig am Boden bin ich noch nicht auf dem Niveau, das ich gerne hätte. Aber es ist recht akzeptabel. An den anderen Geräten bin ich recht weit und hoffe, dass ich von der Stabilität noch einen Schritt machen kann.»
Steingruber setzt den Fokus darauf, fehlerfrei zu turnen und die Freude rüberzubringen. Alles andere kommt dann von selbst. Und sowieso ist sie vor allem froh, dass die ungewollte Pause endlich vorbei ist. «Vor einem Jahr wurde ich aus der Saison gerissen. Das war für mich eine recht schwierige Zeit», sagt die St. Gallerin. «Ich und viele andere sind gespannt, wie ich mich entwickelt habe.»
Das nächste Ziel ist dann die WM in Stuttgart Anfang Oktober. Dort geht es vor allem um die Qualifikation 2020 in Tokio, Steingrubers Hauptziel. «Mein voller Fokus ist auf nächstes Jahr gelegt. Ich hoffe, dass ich dort mein bestes Niveau das ich je hatte zeigen kann.» (sme)