Triathlon – die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen – ist ihre Passion. Und längst auch ihr Job. Noch sorgen Nicola Spirig (36) und Daniela Ryf (31) sportlich für Furore. Nicola auf den kurzen olympischen Distanzen, Daniela als Iron Lady auf den langen Kanten. Aber für beide ist das Ende ­ihrer Aktiv-Karriere absehbar.

Was folgt im Schweizer Triathlon danach? «Daniela und ich haben die Erfahrung, die Visionen», sagt Nicola. «Darum haben wir beschlossen, die Förderung des Triathlons auf Spitzenniveau selber in die Hand zu nehmen, und mit passionierten Leuten ein Start-up gegründet. Wir wollen für die Zukunft unseres Sports etwas tun.»

In Solothurn hat das Weltklasse-Duo die Triathlon-Academy lanciert. «Ein Stützpunkt für alle Triathleten, wo sie unabhängig von ihren Klubs gemeinsam auf hohem Niveau trainieren können.» Die Lage sei ideal, auch die Nähe zur Radrennbahn in Grenchen. «Anstatt allein in ihren Klubs zu trainieren, können sich die Sportler hier gegenseitig pushen.»

Spirig und Ryf wissen, wovon sie sprechen. Um sportlich da hinzukommen, wo sie heute stehen, haben auch sie sich unabhängig von «Swiss Tri» der internationalen Trainingsgruppe von Trainer Brett Sutton angeschlossen. Es hat sich für Nicola und Daniela gelohnt. Internationale Coaches sollen den Trainern in der Academy auch das nötige Wissen vermitteln. Weitere Stützpunkte in Wallisellen, im Tessin und in der Romandie sind geplant. «Nicht als Konkurrenz zum Triathlon-Verband», betont Spirig, «sondern für unseren Sport.»

Dass sie damit kaum das grosse Geld verdienen, ist Spirig und Ryf bewusst. Auch, dass sie sich persönlich in der Academy noch nicht gross engagieren können, solange beide selbst aktiv sind. «Aber unsere bekannten Namen machen den Anfang leichter.» Auch ihr langjähriger Sponsor Erdgas freut sich. Das Zukunfts-Ziel ist ja das gleiche: Visionen und erneuerbare Energie.