Wie geht es weiter mit der Karriere von Nicola Spirig? Um diese Frage zu beantworten, hat sich die Triathletin nach der Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio viel Zeit genommen.
«Ich musste für mich einige Fragen beantworten: Bin ich noch motiviert, habe ich noch Energie? Was heisst das für die Familie, für meinen Mann Reto, für die drei Kinder? Machen mein Trainer Brett Sutton und die Sponsoren noch mit?», sagt die Olympiasiegerin von London 2012.
Diese Gespräche seien alle positiv verlaufen. Deshalb hängt die 38-Jährige ein weiteres Jahr an und plant für 2021 ihre fünfte Olympia-Teilnahme. Über die Ziele gibt sie sich gewohnt zurückhaltend, sagt aber auch: «Klar will ich nicht einfach nur dabei sein. Ich will mein Allerbestes geben.»
Deutlicher wird ihr Erfolgscoach Sutton, der ihr eine dritte Medaille nach Gold und Silber (Rio 2016) zutraut. Die Frage, ob seine Athletin noch über die notwendige Spritzigkeit verfüge, beantwortet der Australier mit einem kernigen «Yes».
Spirig kann der Verschiebung auch positive Aspekte abgewinnen. «Ich bin 2019 zum dritten Mal Mutter geworden. Durch das zusätzliche Jahr bekomme ich die Möglichkeit, wirklich eine saubere Olympiavorbereitung zu machen.» Diese Vorbereitung beinhaltet für 2020 zuerst einige Laufwettkämpfe als Tests und dann im September internationale Triathlons. «In Topform wird man mich dieses Jahr allerdings nicht mehr sehen.» Der Plan für die Topform liegt aber auf dem Tisch: Das Trainingslager absolviert Spirig im Sommer 2021 in ihrer «zweiten Heimat» St. Moritz, bevor sie sich im Hitzecamp in Südkorea den letzten Schliff für Olympia holt. (cmü)