No Million Dollar, Baby!
Ryf verpasst den Triathlon-Jackpot

Ein Sechser im Lotto? Seltenes Glück. Zwei Sechser im Lotto? Definitiv unmöglich. Ironwoman Daniela Ryf (30) kann ein Lied davon singen.
Publiziert: 25.11.2017 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:15 Uhr
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Ausgepowert: Daniela Ryf schafft den Exploit in Bahrain nicht ein zweites Mal.
Foto: imago/Zink
Ernst Kindhauser

Never give up, niemals aufgeben! Mit schwerem Schritt und deutlich gezeichnet versucht Daniela Ryf (30) an Holly Lawrence anzuhängen, als die Britin sie zu Beginn der Laufstrecke überholt. Vergeblich. Lawrence triumphiert beim Halb-Ironman in Bahrain über 1,9 km Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen – und knackt den für Triathleten astronomischen Jackpot.

Eine Million Dollar für drei Siege – das macht, auf eine Kurzformel gebracht, den Reiz der Triple Crown-Serie aus. Vor zwei Jahren vom umstrittenen Scheich Nasser bin Hamad aus Bahrain auf die Welt gebracht, erscheint sie den Triathleten wie ein Märchen aus 1001 Nacht.

Für Daniela Ryf (30), weltbeste Ironwoman, wurde das Märchen 2015 wahr. Nach einer Saison ohne Niederlage strich sie den Millionen-Check ein. Das Geld legte sie, ihrem bescheidenen Naturell entsprechend, «sicher» an. Luxusausgaben? Fehlanzeige. «Ich habe mir eine neue Couch gekauft», sagt sie mit viel Schalk.

Heute morgen in aller Herrgottsfrühe scheitert Ryf nicht zuletzt an den Nachwirkungen ihres Triumphes bei der Ironman-WM Mitte Oktober auf Hawaii. Fünf Wochen Erholung genügen ihr nicht, die Strapazen zu verdauen und eine neue, kompetitive Form aufzubauen.

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Offen ist, ob Ryf noch einmal zur Millionenjagd starten kann. Schon dieses Jahr war lange unklar, ob Scheich Nasser bin Hamad, selbst Triathlet, die Triple Crown-Serie weiterführt. Der Prinz inszeniert sich gern als grosser Sportförderer, unter anderem finanziert er das Profi-Radteam Bahrain-Merida und die Triathlon-Gruppe Endurance 13, der auch Ryf angehört.

Menschenrechtsgruppen werfen Scheich Nasser bin Hamad allerdings vor, er benütze den Sport zur Imagepflege, seine Athleten kassierten Blutgeld. Er soll bei der Niederschlagung des bahrainischen Demokratie-Frühlings 2011 an schweren Verfehlungen, u.a. an Folterungen, beteiligt gewesen sein. Prinz Nasser bin Hamad bestreitet alle Vorwürfe.

Ironman 70.3 Bahrain (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21 km Laufen). Frauen: 1. Holly Lawrence (Gb) 4:10:34 Stunden. 2. Anne Haug (De) 10 Sek. zurück. 3. Daniela Ryf.

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