Dieses Erdbeer-Cornet hat sich Jan van Berkel (32) wahrlich verdient. 8 Stunden, 9 Minuten und 18 Sekunden war er tags zuvor im Wasser, auf dem Velo und in den Laufschuhen unterwegs. Als BLICK den Ironman-Sieger auf der Münsterbrücke in Zürich trifft, schmerzt sein ganzer Körper. Doch Van Berkel ist happy. «Und ein Glacé hatte ich schon lange nicht mehr», sagt er strahlend.
Dass er in der Nacht nach dem Triumph nur zwei Stunden schlafen konnte? Egal. «Einer meiner Kollegen schrieb mir heute früh: ‹Guten Morgen Jan! Es ist kein Traum!› Das war mir zwar schon klar. Cool ist es dennoch», so Van Berkel.
Im Moment des Glücks vergisst der Langdistanz-Triathlet aber nicht, dass Ende 2016 alles ganz anders war. Van Berkel ist unglücklich mit seinen Resultaten. Er will mehr. Viel mehr. «So kann es nicht weitergehen», sagt er – und reagiert. Mit dem Neuseeländer Daniel Plews engagiert er erstmals einen Trainer. Dazu stellt er seine Ernährung um. Weniger Kohlenhydrate, mehr Fett und Proteine. «Seither esse ich pro Woche 20 Eier», sagt er. Macht 1040 im Jahr. Van Berkel muss lachen, als er die Zahl hört. Sagt aber: «Dank der Ernährungsumstellung fühle mich so gut wie nie zuvor.»
Das zeigt der studierte Jurist in Zürich vor allem beim Marathon. Auf der 42,195 km Strecke verwandelt er seinen 8-Minuten-Rückstand bis ins Ziel in einen 4-Minuten-Vorsprung. «Ich hatte das Gefühl, zu fliegen.»
Nach dem lang ersehnten Heimsieg wartet am Freitag gleich das nächste Highlight auf Van Berkel. Er heiratet seine Herzensdame Sarah Meier (34). Sein Leben stellt er deswegen aber nicht auf den Kopf. «Es wäre blöd, aufzuhören. Ich bin in der Blüte meiner Karriere.» Und so fliegt er im Oktober nicht für seine Flitterwochen nach Hawaii, sondern für den legendären Ironman. «Da will ich in die Top 15», sagt Van Berkel. Seine Augen leuchten dabei.