«Ich brauche mehr Erholung»
Ryf bläst Jagd auf Weltrekord ab!

Nach zwei Versuchen, bei der Challenge Roth den Weltrekord in der Triathlon-Langdistanz aufzustellen, verzichtet Daniela Ryf dieses Jahr auf einen Start. Stattdessen wird die Ironman-EM in Frankfurt ihr erstes Highlight der Saison.
Publiziert: 08.04.2018 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:06 Uhr
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Nach zwei Siegen bei der Challenge Roth verzichtet Daniela Ryf 2018 auf einen Start. Der Weltrekord wird dieses Jahr also kein Thema.
Foto: imago/Zink
Ernst Kindhauser und Stefan Meier

In den letzten beiden Jahren wollte sie es jeweils wissen. Daniela Ryf trat bei der legendären Challenge Roth an, um den Triathlon-Weltrekord aufzustellen. 8:18:13 Stunden brauchte Chrissie Wellington 2011 für die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen – nie war eine Athletin schneller über die Langdistanz.

Ryf wollte die Marke brechen. 2016 hat sie es versucht, 2017 auch. Gewonnen hat sie stets, aber halt «langsamer» als Wellington. «Ich brauche einen Grund für das, was ich tue. Ich habe alles gewonnen, ein neues Ziel motiviert mich, im Training an die Grenzen zu gehen», sagte sie letztes Jahr gegenüber BLICK zu ihrer Rekordjagd.

Diese hat sie nun – zumindest vorläufig – abgeblasen. Gestern verkündete Ryf ihr Programm für 2018: Sie startet an der Ironman-EM in Frankfurt am 8. Juli. Zur Vorbereitung bestreitet die Solothurnerin zudem am 10. Juni den 70.3 Ironman in Rapperswil-Jona. Die Challenge Roth würde am 30. Juni stattfinden.

Ryf hat von Roger Federer gelernt

Ryf hat bei ihrer Saisonplanung von Roger Federer gelernt. Weg von der Hetzerei, Fokus auf das Wesentliche. Schon auf den lukrativen Triple-Crown-Auftakt hat sie verzichtet. «Ich will die Regeneration in diesem Jahr nicht zu kurz kommen lassen. Deshalb verzichte ich auch auf die Triple Crown, weil ich sauberen Saisonaufbau will. Ich habe gespürt, dass ich mehr Erholung brauche, wenn ich auf Hawaii wieder top sein will», sagt sie zu BLICK.

«Der Rekord ist auch kein Ziel mehr, weil zu viele äussere Dinge mitspielen, die ich nicht beeinflussen kann», sagt sie zudem, meint damit etwa Wind und Temperatur oder ob ein Start mit Männern oder allein.

2016 hat sie das Doppel gewagt. In Frankfurt musste sie unterkühlt aufgeben. Zwei Wochen später in Roth lieferte sie mit 08:22:04 ihre bis heute persönliche Bestzeit ab – international die drittbeste Zeit. 2015 stand sie in Frankfurt am Start und siegte mit Streckenrekord – bei brütender Hitze.

Rapperswil fungiert beim Saisonstart als Standortbestimmung. Ryf wird am Zürichsee die grosse Favoritin sein. Sie könnte dort bereits zum fünften Mal in Folge triumphieren und ihren Rekord ausbauen.

Das Highlight wird die Ironman-WM auf Hawaii sein. Am 13. Oktober will sie dort ihren 4. Sieg in Serie holen. Das ist bisher nur Rekordsiegerin Paula Newby-Fraser geglückt (1991 bis 1994).

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