Diese süsse Sünde hat sich Jan van Berkel (33) mehr als nur verdient! Genussvoll beisst der Ironman-Sieger von Zürich in einen Donut. Eine Kalorien-Bombe, gewiss. Doch das ist jetzt egal. «Drei Monate lang hatte ich kein solches Gefühl mehr», sagt er schmunzelnd. Kurz darauf gönnt sich der Modellathlet einen zweiten Donut. «Und in den nächsten Tagen gibt's auch einen Grillabend mit Freunden. Auch darauf freue ich mich riesig.»
Nur dass man sich nichts Falsches vorstellt: Van Berkel wird sich nicht gehen lassen. Fettpölsterchen – nein, die kann er sich nicht leisten. Denn: Schon am 12. Oktober hat er wieder Grosses vor. Dann steht der weltberühmte Ironman Hawaii an. Und mit der Pazifik-Inselgruppe hat er nach dem verpatzten Rennen 2018 eine Rechnung offen.
Damals wurde er nur 24., musste zwischendurch gar anhalten und erbrechen. «Ich hatte mir mit meinem ersten Sieg in Zürich einen grossen Traum erfüllt. Im Kopf war ich emotional dann nicht ganz bereit für Hawaii – obwohl ich mich auch da gut vorbereitet hatte. Jetzt aber ist es anders, ich habe weiter grossen Appetit. Mein Hunger ist nicht gestillt.»
Van Berkel macht sich nichts vor. Ein Top-10-Platz in Hawaii ist das Ziel, mehr ist aufgrund der enormen internationalen Leistungsdichte nicht realistisch. Mut machen ihm deutlich höhere Wattzahlen auf dem Rad und vier konstante Marathons mit Zeiten rund um 2:45 Stunden, die er in diesem Jahr lief.
Der Süssigkeiten-Verzicht ist für ihn keine Qual
Plus: Van Berkel verbrachte im Februar einen ganzen Monat in Thailand, um die Hitze-Akklimatisation zu trainieren. «Und ich bin zudem ein Jahr reifer, habe einen klaren Fokus. Ich will wissen, wo mein Limit ist. Als Nummer 1 der Schweiz will in Hawaii zeigen, was ich kann – da schwingt auch ein Stück Patriotismus mit.»
Zurück zu den Donuts. Weil nach dem Foto-Shooting noch welche da sind, gönnt sich Van Berkel gleich noch einen dritten. «Für mich ist er wahnsinnig süss, fast übersüss. Doch das ist normal, denn die Geschmacksrezeptoren verändern sich. Und weil ich in den letzten Monaten kaum Zucker gegessen habe, empfinde ich das jetzt als extrem.»
Eine Qual wird es für ihn allerdings nicht sein, schon bald wieder auf Süssigkeiten zu verzichten. «Je strikter ich mich ernähre, desto einfacher wird es mit der Zeit. Und schliesslich weiss ich genau, wofür ich das mache.»