Das Drama zeichnet sich nach der 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke ab. Die 29-jährige Solothurnerin steigt zwar standesgemäss als erste Frau aus dem Wasser, aber Daniela torkelt. «Ich habe im Wasser alles versucht, um nicht zu stark zu frieren», sagt sie danach. «Aber ich habe am ganzen Körper so geschlottert, dass ich mich auf dem Velo nie mehr davon erholt habe.»
Nach 30 der 180 Radkilometer gibt Ryf noch immer völlig unterkühlt auf. Kurz zuvor hat sie schon einmal angehalten, sich von Teamhelfern eine Jacke geben lassen. Gleichzeitig haben diese versucht, Danielas Körper warm zu rubbeln. Chancenlos! Die letztjährige Gewinnerin des Millionen-Jackpots ist nicht die einzige, die in Frankfurt erfriert. Die deutsche Diana Riesler muss komplett unterkühlt gar notfallmässig ins Spital.
Sind die Veranstalter Schuld? Weil die Wassertemperatur kurz vor dem Start 23 Grad beträgt, dürfen die Triathleten nicht in langärmligen Neopren-Anzügen schwimmen. Aber nicht das Wasser ist das Problem, sondern die keine 15 Grad kalte Luft. Diese kühlt die Teilnehmer beim Schwimmen am Oberkörper massiv ab – danach mit dem Fahrtwind auf dem Velo noch extremer.
Aber vielleicht hat Daniela Ryf auch selbst einen Fehler gemacht. Auf «ironman.com» wird getwittert, sie hätte in Frankfurt beim Schwimmen einen neuartigen kühlenden Anzug getestet für das warme Meerwasser von Anfang Oktober beim Ironman auf Hawaii. Das wäre natürlich ein fataler Fehler, der einer so erfahrenen Athletin nicht passieren dürfte.