Jetzt wagen zwei Luzernerinnen das Mega-Abenteuer
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75 Tage alleine auf dem Meer:Ruder-Gabi ist unsere Quarantäne-Expertin

Tipps von der Quarantäne-Expertin
Ruder-Gabi plant Tinder-Offensive!

Diese Schweizerin kennt sich mit Isolation bestens aus. Gabi Schenkel ruderte 5282 Kilometer solo über den Atlantik. Die Tipps der Abenteuerin gegen die Corona-Einsamkeit.
Publiziert: 04.04.2020 um 12:12 Uhr
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Gabi Schenkel: Die Zürcherin ruderte alleine über den Atlantik.
Foto: Atlantic Campaigns / Support Yacht Skye
Matthias Dubach

So hat sie sich das nicht vorgestellt! Ruderin Gabi Schenkel (43) wollte nach ihrer Solo-Ozean-Überquerung bei der verrückten «Atlantic Challenge» daheim in der Schweiz endlich wieder unter die Leute. Endlich Freunde, Bekannte und die Familie in die Arme schliessen, die nicht bei der Zielankunft auf Antigua dabei waren.

Doch nun das: Das Corona-bedingte «Social Distancing» gilt natürlich auch für die Zürcherin, die mutterseelenalleine 75 Tage auf ihrem winzigen Ruderboot verbrachte. «Meine Neffen und zwei Freundinnen habe ich nur einmal sehen können», sagt Schenkel. Die vom Boot gewohnte Einsamkeit geht jetzt daheim in Au-Wädenswil ZH weiter. «Alleine sein kann ich», sagt sie, «aber es fühlt sich an, als wäre ich im falschen Film gelandet.»

Nicht nur wegen den fehlenden Kontakten. Auch finanziell. Die selbstständige Osteopathin ist zurück im Job, darf momentan aber nur Notfälle behandeln. Und Auftritte und Vorträge, an denen Gabi von der verrückten 5282-km-Solo-Fahrt erzählen sollte, sind abgesagt. Dazu laboriert sie an einem geschwollenen Knie, wohl eine Folge des Dauer-Ruderns.

Keine Panik

Eigentlich viel Frust-Potential. Aber Gabi wurde auf dem Boot zur Quarantäne-Expertin. «Man muss kühlen Kopf bewahren. Hätte ich Panik geschoben, als ich gekentert bin, wäre ich nie am Ziel angekommen», sagt die Abenteuerin.

Schenkel hat auf dem Meer gelernt, sich mental nicht runter ziehen zu lassen. Eine Methode, die sie auch jetzt anwendet. «Man muss in jeder Situation das Positive sehen. Ich freue mich, dass der Lockdown der Natur gut tut. Und, dass ich wieder in einem richtigen Bett schlafen kann und nicht mehr rudern muss.»

Tinder nutzen

Trotzdem. Für Singles ist die Corona-Pause besonders anspruchsvoll. Aber Gabi sagt: «Man könnte Tinder aktivieren. Dann nimmt man eine Thermoskanne und verabredet sich irgendwo draussen. Jemanden Kennenlernen kann man auch mit zwei Metern Distanz.»

Doch was, wenn der Lockdown noch wochenlang andauert? Gabis Tipp: «Nicht an die Zukunft denken! Man muss sich mit der Jetzt-Situation beschäftigen und daraus das Beste machen. Auf dem Boot waren Wind und Wetter des Tages entscheidend. Wie das Wetter eine Woche darauf wird, war irrelevant.»

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