Deine Mission ist klar, oder?
Steve Furrer: Ja! Ich will im November meinen Titel verteidigen. Das ist definitiv mein Ziel, es ist aber auch schwer zu erreichen. Im Final treffe ich auf 100 Jasserinnen und Jasser, da brauche ich dringend das Kartenglück auf meiner Seite. Wenn das fehlt, bin ich chancenlos. Das Gewinnen ist aber auch zweitrangig, der Spass steht im Vordergrund.
Bereitest du dich speziell auf den grossen Tag vor?
Während der Qualifikationsphase spiele ich täglich auf jass.ch mit. In einer Jassgruppe haben wir wieder Wetten abgeschlossen, als amtierender Schieber-Meister muss ich da natürlich alles geben. Wer verliert, muss blechen.
Das musst du uns genauer erklären.
Pro Tag darf man auf jass.ch zwei Partien spielen, die mit der höheren Punktzahl zählt bei uns. Der mit den wenigsten Punkten muss zwei Franken in unser Jasskässeli spendieren. Am Sonntag sinds fünf Franken. Am Ende muss der Gesamtletzte noch 20 Franken in den Pot legen. In dieser Jassgruppe sind wir zu viert und jassen seit Jahren zusammen, im Dezember gehts mit der Jasskasse für einen Städtetrip nach München.
Wie viel musstest du abdrücken, nachdem du gewonnen hattest?
Nichts! Da wir nie damit gerechnet hatten, dass einer von uns tatsächlich Schieber-Meister wird, hatten wir keine Regel (lacht). Ich schulde ihnen jedoch noch eine Runde in unserer Stammbeiz, weil ich mich für den Final qualifiziert hatte.
Haben deine Jass-Gschpänli seither Respekt, mit dir einen Jass zu klopfen?
Nein, aber die Erwartungen an mich sind seit dem Sieg riesig. Bei einem Schieber mit meinem Onkel passierte mir ein kleiner Fehler, und er meinte dann salopp, von einem Schweizer Jasskönig erwarte er schon mehr. Natürlich haben mich viele auf die Schieber-Meisterschaft angesprochen. Arbeitskollegen wussten bis dato überhaupt nicht, dass ich ein angefressener Jasser bin.
Nervosität gehört an einem Jassturnier für viele dazu. Dein Tipp?
Cool bleiben. Es ist wie ein grosses Dorffest mit lockeren Menschen. Die Stimmung am Final war wirklich sensationell, alle waren gut gelaunt, es herrschte eine Art Stammtisch-Atmosphäre.
Was braucht es, um die Krone nach Hause zu holen?
Man muss Karten zählen und sich merken, was bereits gegangen ist und welche Karten noch im Spiel sind. Wissen, was die Gegner in der Hand halten. Ich kann meine Gegner gut lesen und weiss immer, wie viele Karten und Punkte noch im Spiel sind. So kann ich auch mit schlechten Karten noch etwas rausholen. Das macht den Unterschied zwischen einem sehr guten und einem Durchschnittsjasser aus. An einem Turnier, wo man seine Partner nicht kennt, ist es zudem sehr wichtig, keine Alleingänge zu machen.
♠ Seit dem 7. Oktober kannst du dich während 20 Spieltagen auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren.
♠ Gespielt wird der allseits beliebte Schieber über 12 Runden. Pro täglichem Qualifikationsturnier kannst du zwei Partien spielen. Mit der Funktion «Freunde einladen» hast du die Möglichkeit, Bonuspartien zu erhalten.
♠ Alle Spieler, die im Rahmen eines Qualifikationsturniers 1150 Punkte oder mehr erzielt haben, qualifizieren sich für den Halbfinal.
♠ Während dem Halbfinal vom 27. bis 30. Oktober kannst du insgesamt fünf Partien spielen, davon werden die besten zwei in die Rangliste eingetragen. Die 100 Spielerinnen und Spieler mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das Finalturnier.
♠ Unter allen Finalteilnehmern wird am 18. November 2022 im Theater Casino Zug der 6. Schweizer Meister oder die 6. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!
♠ Seit dem 7. Oktober kannst du dich während 20 Spieltagen auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren.
♠ Gespielt wird der allseits beliebte Schieber über 12 Runden. Pro täglichem Qualifikationsturnier kannst du zwei Partien spielen. Mit der Funktion «Freunde einladen» hast du die Möglichkeit, Bonuspartien zu erhalten.
♠ Alle Spieler, die im Rahmen eines Qualifikationsturniers 1150 Punkte oder mehr erzielt haben, qualifizieren sich für den Halbfinal.
♠ Während dem Halbfinal vom 27. bis 30. Oktober kannst du insgesamt fünf Partien spielen, davon werden die besten zwei in die Rangliste eingetragen. Die 100 Spielerinnen und Spieler mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das Finalturnier.
♠ Unter allen Finalteilnehmern wird am 18. November 2022 im Theater Casino Zug der 6. Schweizer Meister oder die 6. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!
Kann man dir in die Karten schauen?
Nein, ich setze ein Pokerface auf. Das kenne ich vom Pokern. Ich versuche immer, möglichst emotionslos zu spielen.
Bist du einer, der am Tisch auch mal ausruft?
Da musst du meine Kollegen fragen (lacht). Ich bin Qualitätsmanager von Beruf und will immer alles richtig und auch besser machen. Ich werde nie laut und rufe auch nicht aus, aber ich diskutiere gerne. Ich bin ein typischer Nachjasser.
Gewinnen liegt dir. Bist du auch ein guter Verlierer?
Gemäss bösen Zungen in meiner Familie habe ich als Kind nie verloren, weil das Spielbrett vorher auf dem Boden lag. Sobald ich am Verlieren war, wurde ich sauer und sabotierte das Spiel (lacht). Mittlerweile habe ich natürlich gelernt, dass Niederlagen zum Spiel dazugehören und man dem Gegenüber gratuliert. Aber natürlich gehe ich lieber als Sieger vom Tisch, das macht einfach mehr Spass.