Belinda Bencic schwebt im absoluten Tennis-Hoch. Erst der Halbfinal an den US Open. Dann die Qualifikation für die WTA Finals und nun der Turniersieg in Moskau. Bencic ist da, wo sie seit Jahren hingehört. Und wo sie schon einmal war.
Die 22-Jährige klettert mit dem Sieg in Moskau auch in der Weltrangliste wieder um einen Rang. Ab Montag wird sie die Nummer 7 sein. Jenen Rang, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit schon einmal inne hatte. Im Februar 2016 erreichte sie erstmals diese beste Klassierung ihrer Karriere.
Danach folgten die Verletzungssorgen und der damit verbundene Absturz in der Weltrangliste. Doch jetzt ist Bencic zurück. Gegen Pawljutschenkowa überzeugt sie einmal mehr mit ihrer Nervenstärke. Der Start misslingt nämlich. Bencic kassiert gleich ein Break, spielt noch nicht auf Top-Niveau.
Der Freund greift als Coach ein
Zu viele Fehler, die Länge passt nicht in ihrem Spiel, das Angriffsspiel will nicht recht in Schwung kommen. Bencic ruft schon nach drei Games ihren Coach auf den Platz. Diese Rolle nimmt in Moskau ihr Freund und Fitnesscoach Martin Hromkovic ein. Ruhig besprechen die beiden das Spiel.
Mit der Hilfe des Freundes kann sich Bencic fangen. Zwar spielt sie weiterhin fehleranfällig, kann aber den Satz offen halten. Sie schafft es aber nicht, den Rückstand wett zu machen und verliert den ersten Durchgang 3:6.
Doch dann dreht die Ostschweizerin endgültig auf. Jetzt ist es Bencic, die sofort ein Break realisiert und dieses mit ihrem eigenen Service auch bestätigt. Sie spielt nun aggressiver und präziser auf, während Pawljutschenkowa plötzlich Fehler an Fehler reiht. So wird der 2. Satz mit 6:1 eine klare Beute für Bencic.
Und auch im dritten Satz gibts bei erster Gelegenheit ein Break. Bencic lässt nicht anbrennen und gewinnt auch den 3. Satz 6:1.
Küsse für ihren Freund
Sofort eilt sie danach zu ihrem Freund. Die beiden umarmen sich innig, Bencic drückt ihm einige Küsse auf die Backe. Belinda im siebten Himmel.
Die Siegerin anschliessend im Platz-Interview: «Das fühlt sich unglaublich an. Ich kann noch gar realisieren, was das alles bedeutet. Nach der Qualifikation für die Finals waren wir so glücklich und haben gefeiert. Und das ist nun die Kirsche obendrauf.»