Das Schweizer Frauen-Tennisteam steht zum dritten Mal - und zum zweiten Mal in Folge - im Final des Billie Jean King Cups.
In Glasgow bezwingen die Schweizerinnen Tschechien sehr überzeugend 2:0 und treffen am Sonntag um 15 Uhr auf Australien. Sowohl Viktorija Golubic als auch Belinda Bencic gewinnen ihre Einzel in zwei Sätzen, sodass das Doppel nicht mehr notwendig wurde.
Bencic kämpft sich gegen Pliskova durch
Belinda Bencic steigt erneut in einem emotionalen Hoch in das zweite Einzel gegen Karolina Pliskova (WTA 32). Die ehemalige Nummer 1 der Welt hat bei ihrem ersten Einsatz in Schottland alles andere als überzeugt, doch hatte sie vor zwei Monaten am US Open gegen Bencic gewonnen.
Diesmal aber behält die Olympiasiegerin und Weltnummer 12 die Oberhand. Den ersten Satz entscheidet Bencic klar für sich, im zweiten wehrt sie einen Satzball ab, holt den Break-Rückstand auf und behält dann im Tiebreak die Nerven. Mit einem 6:2, 7:6 (8:6) macht sie den Schweizer Finaleinzug perfekt.
Golubic ebnete den Weg ins Endspiel
Golubic gewann im dritten Duell mit Muchova, die vor ihrer Verletzungspause noch vor eineinhalb Jahren zu den Top 20 gehört hatte, zum ersten Mal. Sie startete perfekt in die Partie und entschied elf der ersten zwölf Punkte. für sich. Im zweiten Satz bekundete sie in ihren Aufschlagspielen etwas mehr Mühe, nützte aber nach genau eineinhalb Stunden ihren ersten Matchball mit einem Service-Winner.
Captain Heinz Günthardt setzte also auf die gleiche Spielerpaarung wie im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen Kanada, also auf Viktorija Golubic (ATP 77) anstelle von Jil Teichmann (WTA 35). Die 30-jährige Zürcherin honoriert sein Vertrauen ohne Fehl und Tadel. Golubic gewann das erste Einzel gegen Karolina Muchova (ATP 149) 6:4, 6:4. Im Final könnte die Wahl aber wieder auf die frischere Teichmann fallen.
Aller guten Dinge sind drei?
Es ist der dritte Final, welchen die Schweizerinnen bestreiten werden. 1998 unterlag man im damaligen Fed Cup in Genf gegen Spanien, letztes Jahr in Prag gegen Russland.
Die Chancen auf den ersten Triumph scheinen diesmal deutlich grösser. Australien scheint mit Aijla Tomljanovic (WTA 33) und der Linkshänderin Storm Sanders (WTA 237) im Einzel sowie Sanders und der Altmeisterin Samantha Stosur im Doppel auf dem Papier deutlich schwächer als Tschechien. Allerdings hatten die Australierinnen nach dem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Grossbritannien eine deutlich längere Erholungszeit als die Schweizerinnen. (SDA)