Von der Wiederholung eines bombastischen Jahres mit höchster Effizienz bei sieben von zwölf gewonnenen Turnieren und wenig Verletzungspech auszugehen, wäre vermessen.
Kurzfristig hat sich Federer jedenfalls mit dem Turniersieg in Rotterdam 345 Punkte von Rafael Nadal abgesetzt. Er hat sich noch nicht dazu geäussert, aber vieles spricht dafür, dass er das 500er-Turnier in Dubai, wo er ab dem Achtelfinal weiter punkten könnte, auslässt.
Weil er in Mexiko einen Vorjahres-Final zu verteidigen hat, kann sein spanischer Rivale am parallel steigenden, gleichwertigen Turnier in Acapulco nur mit dem Turniersieg 200 Punkte gutmachen – die reichen nicht, um Roger zu überholen.
Ganz heiss wird es dann spätestens Anfang März in der kalifornischen Wüste und Florida. 2017 gelang Federer das sogenannte «Sunshine Double», zwei aufeinander folgende Siege in Indian Wells und Miami, wo er jeweils 1000 Punkte verteidigen muss.
Beide Male schlug er im Vorjahr Nadal, der dort nun fleissig fürs Ranking sammeln kann.
Lässt Roger abermals die Sandsaison aus – was wahrscheinlich ist – muss er bis Mitte Jahr auch auf Glück hoffen, will er die Nummer 1 behalten.
Helfen könnte ihm dabei, dass Rafa auf Sand ausser in Rom (Viertelfinal) ausschliesslich Titel und somit volle Punktzahlen verteidigen muss.
Viele Wenn und Aber. Und Prognosen entpuppen sich – das hat uns niemand deutlicher als Federer selbst gezeigt – beim bald 37-jährigen Tennis-Evergreen eh oft als falsch.
Tennis-Weltrangliste am 19. Februar 2018
1. Roger Federer 10'105 Punkte
2. Rafael Nadal 9'760
3. Marin Cilic 4960