Zwei weitere Major-Titel
Hindis lächelt doppelt

Wer «Indische Sprichwörter» googelt, liest als Erstes: «Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.»
Publiziert: 12.07.2015 um 22:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:11 Uhr
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Das gefällt uns: Martina Hingis zeigt stolz den Mixed-Pokal.
Foto: Keystone
Von Cécile Klotzbach aus Wimbledon

Nonstop lächelnd schwebt Martina Hingis dieser Tage über die Courts des All England Clubs, und die Herzen fliegen ihr in Massen zu. Die Schweizerin hat guten Grund zum Lachen. Mit 34 Jahren holt sie in Wimbledon zwei weitere Major-Titel. Mit 10 im Doppel, 5 im Einzel und 3 im Mixed zählt sie nun 18 Grand-Slam-Siege – und erreicht die Zahl, die Roger Federer vorerst verwehrt bleibt.

Am Samstag gewinnt sie mit der Inderin Sania Mirza. 19 Jahre nach ihrem ersten Titel als jüngste Wimbledon-Siegerin mit Helena Suková. «Das fühlt sich an wie in einem anderen Leben», sagt Martina – und lacht erneut. «Dazwischen sass ich als Zuschauerin in der Royal Box, spielte die Einladungs-Doppel der Legenden. Wer hätte gedacht, dass ich hier nochmals ernste Titel gewinne.»

Und erst noch im Doppelpack! Gleich nach Roger steht Martina gestern vor gefüllten Rängen wieder für den Mixed-Final auf dem heiligen Rasen. 6:1, 6:1 fertigt sie die österreich-ungarische Paarung Alexander Peya/Timea Babos ab. Natürlich mit Partner Leander Paes (42), mit dem sie schon an den Australian Open siegte – wieder einem Inder!

Kein Zufall, so Hingis. «Inder haben die schnellsten Hände und extremen Schwung im Arm.» Natürlich stimme auch die Chemie auf dem Platz. «Sania und Leander sind einfach tolle Menschen.» Schon dreimal besuchte Martina im letzten Jahr das Land, beim ersten Mal traf sie den indischen Premierminister. «Ich fühle mich schon ein Viertel indisch.» Also, die Namensänderung von Hingis zu Hindis liegt bald auf der Hand.

Der 42-jährige Paes liebte Martinas Lächeln schon immer. «Sie ist eine der ehrlichsten und grössten Champions», schwärmt er, «sie machte die Menschen schon immer happy. Auf der ganzen Welt und auch in Indien.» Und in England fühle man sich fast wie in «Little India», sagte Sania Mirza Tags zuvor.

Hingis ist ebenfalls happy. «Das alles übersteigt meine Erwartungen bei weitem. Doch ich habe daran geglaubt. Das musst du im Tennis, wenn du gewinnen willst.» Auch zu dieser Weisheit gibt es ein indisches Sprichwort: «Am Ende ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.»

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