Lange mussten sie warten, die Pariser. Jetzt – nach drei Jahren, einem Freilos und einem vom verletzten Raonic geschenkten Weiterkommen in die Achtelfinals – haben sie Roger Federer endlich wieder. Und die Fans in der rund 20'000 Zuschauer fassenden Mehrzweckhalle im Pariser Stadtteil Bercy feiern den 20-fachen Grand-Slam-Champion warmherzig. Quasi ein weiteres Heimspiel für den Schweizer nach den Festspielen in Basel.
Und Federer startet gegen Weltnummer 14 Fabio Fognini auch in der aufsteigenden Form, die ihm Ende letzter Woche zum 99. Titelgewinn in seiner Heimatstadt reichte. Früh breakt er den Italiener, der nach einem Forfait seines Auftaktgegners Marton Fucsovics ebenfalls frisch antritt, gleich zweimal in Folge.
Allerdings zeigt sich bei 4:1-Führung auch Rogers aus Basel bekannte Anfälligkeit bei eigenen Servicegames wieder: Ein Break kassiert er zurück. Bei 5:4 macht er zwei Doppelfehler in Folge, muss erneut zwei Breakbälle abwehren. Trotz einer miserablen Quote erster Aufschläge (36 Prozent!) bringt er Durchgang 1 mit 6:4 ins Trockene.
Fognini weiterhin ohne Satzgewinn
In den bisherigen drei Duellen mit Federer konnte Fognini, der in dieser Saison drei Turniere gewann, keinen Satz gewinnen. Vor einem Jahr outete sich der temperamentvolle Heisssporn dennoch als grosser Federer-Fan. Er versuche stets von ihm zu lernen – aber wie nur? «Das ist, wie wenn dir jemand sagt: Steig auf ein Motorrad und fahre wie Valentino Rossi.»
Und Federer sitzt auch beim vierten Rennen sicher im Sattel. Mit weiteren zwei Breaks rast er seinem Gegner 6:3 davon. Zur allseitigen Zufriedenheit spielt sich der 37-jährige Publikumsliebling in die Viertelfinals. Hier trifft Roger auf den Japaner Kei Nishikori, der Federers südafrikanischen Wimbledon-Bezwinger Kevin Anderson in zwei Sätzen abfertigt.
Die weiteren Achtelfinal-Partien:
Alexander Zverev - Diego Schwartzman 6:4, 6:2
Novak Djokovic - Damir Dzumhur 6:1, 2:1 Aufgabe Dzumhur Marin Cilic - Grigor Dimitrow 7:6 (7:5), 6:4,
Dominic Thiem - Borna Coric 6:7 (3:7), 6:2, 7:5
Karen Chatschanow - John Isner 6:4, 6:7 (9:11), 7:6 (10:8)
Jack Sock - Malek Jaziri 6:0, 6:4
Kei Nishikori – Kevin Anderson 6:4, 6:4