Roger Federer begräbt seine Chancen auf einen zweiten Roland-Garros-Triumph nach 2009 am Montagabend gleich selbst. Aus Rücksicht auf seine weitere Karriere und der Aussicht, noch viele Jahre zu spielen, will der 35-Jährige auf Sand nichts riskieren.
Erstmals seit dem Beginn seiner Profikarriere 1998 wird der 18-fache Grand-Slam-Champion damit während einer Saison kein Sand-Turnier bestreiten. Weil in Paris bei den Frauen auch die schwangere Serena Williams verzichtet, werden so erstmals seit 1978 (Vitas Gerulaitis und Yvonne Goolagong) beide amtierenden Australian-Open-Sieger nicht dabei sein.
Federers langjähriger Coach und Freund Severin Lüthi (41)verrät in der «New York Times», was am Ende zum French-Open-Verzicht geführt hat. Der Entscheid sei nach ein paar Tagen Sand-Training in der Schweiz gefallen. «Es war ein sehr harter Entscheid», sagt Lüthi.
«Wir haben immer gesagt, dass wir uns um den 10. Mai herum entscheiden. Wir wollten erst schauen, wie es im Training läuft und wie er sich fühlt», erklärt der Davis-Cup-Captain. Das im letzten Jahr verletzte Knie habe beim Verzicht keine Rolle gespielt. Federer sei gesund und fit.
Das Risiko sei aber zu gross, nur für ein Turnier die Umstellung auf Sand zu machen. «Mit dem plötzlichen Belagwechsel für den Körper zahlt man vielleicht irgendwann den Preis dafür. Deshalb bin ich wirklich überzeugt, dass dies eine gute Entscheidung ist.»
Für die Zukunft schliesst Lüthi nicht aus, dass Federer wieder in Paris antritt. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass Roger die French Open wieder spielt. Er kann nächstes Jahr einen anderen Turnierplan spielen. Nur weil er heuer nicht teilnimmt, heisst das nicht, dass er damit abgeschlossen hat.»
Federer will sich nun auf die Rasen- und Hartplatzsaison konzentrieren. Am 12. Juni beginnt das Rasenturnier in Stuttgart. (rib)