Zu Paris, der Stadt der Liebe, und besonders zu Roland Garros hat Timea Bacsinszky (28, WTA 63) eine besondere Beziehung. Zweimal stand der Tennisstar dort in den letzten drei Jahren im Halbfinal (2015, 2017) und einmal im Viertelfinal (2016). Ob es dieses Jahr wieder ein neues Kapitel gibt, steht noch in den Sternen.
Erst vor drei Wochen verletzte sich Timea beim Turnier in Rabat (Marokko) an der Wade, musste ohne Match abreisen. Eine muskulär heikle Stelle für einen Tennisspieler. Seither arbeitet sie an ihrem Comeback.
«Ich habe etwas auf dem Hometrainer und auf dem Laufband trainiert. Und auch ein paar Bälle im Training geschlagen. Momentan kann ich nicht beurteilen, auf welchem Niveau ich in Prozenten bin. Ich versuche, so schnell wie möglich wieder fit zu sein», sagt Bacsinszky.
Klar ist, dass sie am Freitag nach Paris reisen und sich dort einem letzten Trainings-Test unterziehen wird – und dann gemeinsam mit dem Physio entscheiden, ob sie wettkampfbereit ist. Das dürfte bis spätestens Samstagabend der Fall sein.
Timea sagt: «Wenn ich merke, dass ich nicht bereit bin, einen Match fertig zu spielen und gewinnen zu können, werde ich gar nicht erst auf den Court gehen.» Sie möchte keiner gesunden Spielerin den Platz im Turnier wegnehmen.
Timea erlebt ein Seuchenjahr
Auf alle Fälle wird Bacsinszky hinsichtlich Roland Garros und dem weiteren Saisonverlauf nichts aufs Spiel setzen. Eine Teilnahme nicht zwingend durchstieren. «Ich möchte nicht riskieren, dass es sich verschlimmert. Man muss den Körper respektieren und nichts forcieren.»
Für Timea ists seit Wimbledon 2017 ein Seuchenjahr. Zuerst litt sie an einer Handgelenk-Verletzung, die sie Ende September operieren musste und sogar ihre Karriere bedrohte. Nur vier Monate später kehrte sie Ende Januar auf die Tour zurück. Seither gabs immer wieder körperliche Rückschläge und in vier Partien noch keinen Sieg.
«Die Zeit zwischen OP und Rückkehr war kurz. Ich hätte vielleicht noch zwei, drei Monate länger warten sollen», gibt sich Timea selbstkritisch. Manchmal müsse sie sich mit ihrem Enthusiasmus aber selber bremsen. Die Hand mache zurzeit keine Probleme mehr.
Neuer Trainer noch offen
Nach der Trennung von ihrem langjährigen Erfolgscoach Dimitri Zavialoff reist Timea ohne Coach nach Paris. Über die Hintergründe möchte sie nicht sprechen. Hat sie schon einen Nachfolger gefunden?
«Es ist noch offen. Ich habe ein paar Ideen und werde in Paris sicher mit dem einen oder anderen sprechen. Eine Trennung ist immer ein Schlag und braucht Zeit», sagt Bacsinszky.
Timea freut sich auf Gstaad
Sollte es mit Roland Garros noch nicht klappen, können die Schweizer Fans hoffen, dass Timea bis zu den Ladies Championship in Gstaad BE Mitte Juli wieder ganz fit ist. Im Berner Oberland ist sie Turnierbotschafterin.
«Nachdem ich letztes Jahr verletzt nicht spielen konnte, war ich traurig. Nun hoffe ich, in Gstaad wieder in Topform zu sein», sagt Bacsinszky. Dort stand sie 2016 im Halbfinal.
Nebst der Schweizerin haben auch die beiden letztjährigen Finalistinnen Kiki Bertens (WTA 18) und Anett Kontaveit (WTA 25) ihre Teilnahme bestätigt, ebenso wie die Ex-Major-Siegerin Samantha Stosur (WTA 60).