«Ich bevorzuge die Bezeichnung 'Eine der grössten Athletinnen aller Zeiten'.» So beantwortet Serena Williams (34) die Frage danach, ob sie bei einem siebten Wimbledon-Sieg am Samstag, der gleichzeitig ihr 22. Grand-Slam-Erfolg wäre und sie damit auf eine Stufe mit Steffi Graf (47) hieven würde, zu den grössten weiblichen Athletinnen aller Zeiten gezählt werden sollte.
Geschlechterdebatten sind der 34-Jährigen ein Graus. Bei ihrem Halbfinal-Sieg gegen die Russin Jelena Wesnina gibt sie nur zwei Games ab und steht nur 48 Minuten auf dem Platz, während die beiden Viertelfinals von Roger Federer und Andy Murray jeweils über fünf Sätze gehen. «Realisiert und respektiert Frauen für das, was sie alles tun und was sie sind», mahnt die US-Amerikanerin.
Sie habe für alle ihre Erfolge ebenso hart gearbeitet wie jeder Mann auch. «Seit ich drei Jahre alt bin arbeite ich für diese Momente und stelle meinen Körper, meinen Geist und meinen Kopf darauf ein. Es ist das, was ich mein ganzes Leben lang getan habe, eigentlich hatte ich gar kein Leben. Wir Frauen verdienen es, gleich viel Preisgeld wie die Männer zu bekommen.»
Erst seit 2007 erhalten Männer und Frauen in Wimbledon gleich viel Preisgeld. Trotzdem flammen immer wieder Diskussionen auf, weil die Frauen bei den Grand-Slam-Turnieren im Gegensatz zu den Männern nur über drei Gewinnsätze spielen und die Frauen-Tour derzeit deutlich weniger Umsatz generiert. Auch Novak Djokovic stellte im Frühling die Preisgeld-Gleichheit in Frage.
Serena Williams, die in ihrer Karriere bisher 77,5 Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt hat, verdiente im letzten Jahr knapp 30 Millionen. Sie löste damit erstmals nach elf Jahren Maria Scharapowa als bestverdienende Sportlerin ab.
Cristiano Ronaldo führt diese Rangliste mit 88 Millionen Dollar an, Roger Federer belegt mit 67,8 Millionen Rang 7, Serena Williams folgt auf Rang 40.