Wimbledon-Traum geplatzt
Federer: «Ich bin wütend und traurig»

Roger Federer kann im Wimbledon-Halbfinal gegen Milos Raonic seine Chancen im vierten Satz nicht nutzen. Er ist wütend und enttäuscht, aber auch ein bisschen stolz.
Publiziert: 08.07.2016 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:30 Uhr
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«Leider Gottes überwiegt die Frustration, obwohl ich stolz sein kann», sagt Federer.
Foto: KEY
Simon Häring aus Wimbledon

Mit zwei Doppelfehlern lässt Roger Federer Milos Raonic im vierten Satz seines Wimbledon-Halbfinals wieder zurück ins Spiel. «Unerklärlich. Ich weiss nicht, was passiert ist. Zwei Doppelfehler dürfen mir nicht passieren», sagt Federer. «Ich bin wütend auf mich, das darf mir nicht passieren.» Schon zuvor habe er es verpasst, das Spiel in gewünschte Bahnen zu lenken.

Federer vergibt im vierten Satz drei Breakchancen, die wohl die Vorentscheidung bedeutet hätten. Und er schenkt Raonic im ersten Satz mit einem Doppelfehler das einzige Break. «Ich fühle eine grosse Traurigkeit, dass ich hier nicht um den Titel spielen kann. Leider Gottes überwiegt die Frustration, obwohl ich stolz sein kann», sagt Federer, der Raonic eine hervorragende Leistung attestiert.

Mit seinem Turnier sei er zufrieden, denn er hätte niemals erwartet, so weit zu kommen. «Ich bin sehr überrascht, dass ich überhaupt so weit gekommen bin. Ich dachte, ich sei nicht fit genug, hätte in meinem Spiel Defizite und mir fehle der ‹Pfupf›.» Verständlich, schliesslich hatte sich Federer zu Beginn des Jahres nach einem Meniskusriss einer Operation am linken Knie unterziehen müssen.

Dass es sein letztes Wimbledon gewesen sein könnte, glaubt er nicht. «Ich hoffe, im nächsten Jahr wieder hier zu sein. Es wäre ein Traum, hier noch einmal zu gewinnen, aber es ist nicht mein einziges Ziel und nicht der einzige Grund, wieso ich noch Tennis spiele. Sonst könnte ich mich einfrieren lassen und erst vor Wimbledon wieder rauskommen», sagt Federer und muss selber lachen.

Das gesamte Turnier sei für ihn ermutigend – «für meine Saison und auch den Rest meiner Karriere.» Er erinnere sich lieber an den Sieg gegen Marin Cilic als an diese Niederlage. «Natürlich schmerzt die Niederlage, aber ich nehme viel Positives von hier mit.» Schon in drei Wochen steht sein nächster Saison-Höhepunkt auf dem Programm – die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

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