Das rechte Knie hält, dafür bereitet Novak Djokovic der Bauch plötzlich Probleme. Zwischendurch verlässt der Serbe im Achtelfinal-Duell mit Holger Rune gar den Platz. Und dann sind da noch die Fans, an denen der 24-fache Grand-Slam-Sieger nicht immer Gefallen findet.
Seinen Unmut äussert Djokovic im Interview, nachdem er den Dänen in drei Sätzen (6:3, 6:4, 6:2) abgefertigt hat: «An alle, die sich dazu entschieden haben, die Spieler, in diesem Fall mich, nicht zu respektieren: Habt eine guuuuuuute Nacht!» Damit spielt er auf einige Fans an, die ihn ausgebuht haben sollen.
Dass sie möglicherweise «Ruuuuune» gerufen haben, was ihm auch der Stuhlschiedsrichter versucht hat zu erklären, lasse er nicht als Entschuldigung gelten: «Ich weiss, dass sie für Rune waren, aber das ist eine Ausrede, um auch zu buhen. Ich bin seit 20 Jahren auf der Tour. Ich kenne alle Tricks.» Er fokussiere sich auf die Fans, die Tennis lieben und den Spielern Respekt zeigen. «Ich war schon in viel feindseligeren Umgebungen. Ihr könnt mir nichts anhaben.»
Horror-Start für Rune
Zum Sportlichen: Der letzte Achtelfinal des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon zwischen Djokovic und Rune ist eine klare Angelegenheit. Zwar führte der Serbe in den Direktbegegnungen nur mit 3.2, doch am Montagabend lässt der siebenfache Wimbledon-Sieger nichts anbrennen.
Der «Djoker» beweist seine Stärke – und trotzt den physischen Problemen. Er legt furios los und schnappt sich gleich die ersten zwölf Punkte. «Das war hart für ihn und ist ihm wohl im Kopf geblieben», sagt Djokovic nach der Partie. «Er hat nicht annähernd so gut gespielt, wie er könnte.» Djokovic macht seinerseits während des ganzen Spiels Druck, auch seine Knie überstehen die Belastungsprobe.
Magenprobleme können Djokovic nicht bremsen
Doch es plagen ihn Magenprobleme. Immer wieder hält er sich den Bauch, streckt sich und atmet tief durch. Im zweiten Satz muss der Serbe den Platz kurz verlassen. Er schwächelt – aber nicht lange: Er holt sich auch den zweiten und dritten Satz und qualifiziert sich damit souverän für seinen siebten Wimbledon-Viertelfinal in Serie (2020 fand das Turnier nicht statt).
Am Mittwoch trifft er auf den Australier Alex de Minaur (25, ATP 9). «Er ist einer der schnellsten auf der Tour, ich werde also viel rennen müssen», meint Djokovic und scherzt: «Aber ich freue mich darauf.»