Die Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz ist eine Art Traum-Final. Vor zwölf Monaten lieferten sich Alcaraz und Djokovic ein spektakuläres Duell über fünf Sätze, an deren Ende der junge Spanier verhinderte, dass der Serbe mit dem achten Titel mit Rekordsieger Roger Federer gleichzog. Nun möchte dies der 37-Jährige aus Belgrad nur zu gerne nachholen.
Die Herausforderung gegen den hochtalentierten Aussenseiter Lorenzo Musetti (ATP 25) meistert der Weltranglistenzweite souverän und gewinnt 6:4, 7:6, 6:4. Er hat auf alles, was der 22-jährige Italiener aus dem Hut zaubert, eine Antwort. Vorentscheidend ist das Tiebreak des zweiten Satzes, in dem Djokovic wie so oft unantastbar ist.
«Will die Trophäe in meinen Händen halten»
Von seiner erst vor einem Monat erfolgten Knieoperation ist, ausser einer Bandage, nichts zu merken. Nach gut 2:45 Stunden nutzt er seinen vierten Matchball. Vor ein paar Wochen am French Open hatte er gegen Musetti noch fünf Sätze gebraucht – und später mit der Knieverletzung bezahlt.
«Es gab viele Zweifel», offenbart Djokovic nach dem Spiel angesichts seiner Verletzung. Lange war nicht sicher, ob er beim Turnier antreten könne – doch es hat gereicht. Noch mehr: Er steht im Endspiel. «Wimbledon war schon immer ein Kindheitstraum», schwärmt Djokovic. «Es war eine unglaubliche Reise bisher. Ich will aber nicht, dass sie endet. Ich will die Trophäe in meinen Händen halten.»