Viktorija Golubic hat das erreicht, wovon sie schon immer geträumt hat: den Viertelfinal-Einzug an einem Grand-Slam-Turnier und einen Auftritt auf grosser Bühne in der zweiten Major-Woche, die nur dem erlauchten Kreis der besten acht Spielerinnen vorbehalten ist. Schon jetzt eine schöne Geschichte für die 28-jährige Zürcherin. Aber die Lust ist gross, das Märchen weiterzuschreiben. Draussen nieselt es, die Matches auf der Anlage des «All England Club» warten dort auf ihre Fortsetzung.
Die Schweizerin steht um Punkt 14 Uhr auf Court 1, dem zweiten überdachten Centre Court in Wimbledon – auch ein Privileg. Ihr gegenüber: die ehemalige Weltnummer 1, heutige 13, Karolina Pliskova, die sie vor fünf Jahren beim bislang einzigen Duell im Fed Cup schlagen konnte. Aber die 29-jährige Tschechin schüchtert mit ein beeindruckendem Palmares ein: 16 WTA-Titel (Golubic hat einen), in Australien und Paris stand sie schon zweimal in einem Major-Halbfinal.
Golubic nach starker Startphase chancenlos
Und dennoch: Träumen ist erlaubt. Auch, wenn man manchmal jäh aus dem Traum herausgerissen wird. Golubic hält noch bis zum 2:2 gut mit, jagt die 17 cm grössere Gegnerin (1,86 m) mit geschicktem Winkeltennis über den Platz. Doch dann wird der Druck der stark aufschlagenden Pliskova zu gross für die zierliche Vicky, die keine Chance bei deren Servicegames hat – 2:6.
Die Aussenseiterin muss auf mehr Fehler der Favoritin hoffen, bei der man sich fragt, warum sie eigentlich noch nie einen ganz grossen Titel festmachen konnte. Vielleicht weil ihr Nervenkostüm zu dünn ist?
Und tatsächlich: Nachdem auch der zweite Satz bis zum 1:4 schnell an Golubic vorbeizieht, wird sie besser. Sie kommt sogar zu drei Breakchancen, bei Pliskova schleichen kleine Schwächen ein. Aber eben nur kleine. Drei Matchbälle wehrt Golubic noch ab, aber letztlich bleibt ihr Gegenüber eine Nummer zu gross. Nach 80 Minuten ist ihr Märchen 2:6 in zwei Sätzen vorbei. Vicky im Wunderland wird es dennoch als inspirierende Geschichte für kommende Kapitel in Erinnerung behalten.
Was war so schwer gegen Pliskova?
«Sie spielte sehr, sehr gut, in alle Ecken, dazu war sie sehr konstant mit dem ersten Aufschlag. Er war zu gut, um zu retourieren. Aber von meiner Seite ist es sicher kein schlechtes Spiel gewesen. Ich stand bei meinem Service halt sehr unter Druck, weil ich immer wusste, ich muss ihn durchbringen, wenn ich in den Tiebreak kommen will. Der Service ist sicher ein Punkt, an dem ich künftig weiter arbeiten werde, um ihn zu verbessern.»
Wie war es, den grossen Court 1 zu beschreiten?
«Überwältigend, speziell mit dem geschlossenen Dach. Alles war komplett anders, es war schwüler als gewohnt, war fast ganz voll – es hat extrem Spass gemacht und ich habe es voll genossen.»
Verlassen Sie das Turnier nun mit einer neuen Selbstsicherheit?
«Ich muss alles erst einmal verdauen, zwischen den letzten beiden Matches war keine Zeit dazu. Aber ich denke, ich werde zum Schluss kommen, dass ich unglaubliches geleistet habe und werde definitiv einen Boost mitnehmen.»
Was Sie sich mit Ihrem grössten Preisgeld (380’000 Franken) leisten?
«Ich weiss gar nicht genau, wie viel es ist. Aber es ist sicher eine lässige Belohnung, auch wenn man einen grossen Teil ans Steueramt und an die AHV abgeben muss. Aber ich bin nicht jemand, der sich jetzt sofort was davon kauft, lieber mache ich Geschenke an mein Umfeld. Aber ich gönne mir bestimmt irgendwas, eher was Schönes für die Erholung oder eine Reise.»
Sie sind nun in Lausanne gemeldet – geht es da für Sie weiter?
«Ich dachte, ich melde mich mal zur Quali, weil es daheim ist und ich mit dem Turnier verbunden bin. Aber jetzt komme ich wohl erst einmal heim und oben runter. Ich habe bereits viel auf Sand, jetzt auf Rasen gespielt – das war die Idee und sie ging gut auf. Aber ich bin kein Roboter, muss jetzt erst mal auftanken. Zudem bekam ich die schöne Nachricht, für Olympia selektioniert zu sein, was mich begeistert! Darum muss ich aber meinen Spielplan der nächsten Zeit nochmal überdenken.»
Eine Frage zur Britin Emma Raducanu (18): Sie hatte Mühe mit dem Atmen – hatten Sie auch schon so etwas?
«Ich denke, da spielt das Alter eine grosse Rolle. Sie hat noch nicht viel Erfahrung, und dann steht sie gleich auf so grosser Bühne, vor Heimpublikum, spielt ein grosses Match. Nächstes Mal wird es bestimmt anders für sie sein. Ich machte eine ähnliche Erfahrung in meinem ersten Fed-Cup-Einzel zuhause. Da traf ich auf Karolina Pliskova und war so super nervös, wie noch nie – es war verrückt. Dann aber legte sich das im Verlauf des Spiels. Aber ich war auch älter als sie heute, das macht einen Unterschied.»
Was war so schwer gegen Pliskova?
«Sie spielte sehr, sehr gut, in alle Ecken, dazu war sie sehr konstant mit dem ersten Aufschlag. Er war zu gut, um zu retourieren. Aber von meiner Seite ist es sicher kein schlechtes Spiel gewesen. Ich stand bei meinem Service halt sehr unter Druck, weil ich immer wusste, ich muss ihn durchbringen, wenn ich in den Tiebreak kommen will. Der Service ist sicher ein Punkt, an dem ich künftig weiter arbeiten werde, um ihn zu verbessern.»
Wie war es, den grossen Court 1 zu beschreiten?
«Überwältigend, speziell mit dem geschlossenen Dach. Alles war komplett anders, es war schwüler als gewohnt, war fast ganz voll – es hat extrem Spass gemacht und ich habe es voll genossen.»
Verlassen Sie das Turnier nun mit einer neuen Selbstsicherheit?
«Ich muss alles erst einmal verdauen, zwischen den letzten beiden Matches war keine Zeit dazu. Aber ich denke, ich werde zum Schluss kommen, dass ich unglaubliches geleistet habe und werde definitiv einen Boost mitnehmen.»
Was Sie sich mit Ihrem grössten Preisgeld (380’000 Franken) leisten?
«Ich weiss gar nicht genau, wie viel es ist. Aber es ist sicher eine lässige Belohnung, auch wenn man einen grossen Teil ans Steueramt und an die AHV abgeben muss. Aber ich bin nicht jemand, der sich jetzt sofort was davon kauft, lieber mache ich Geschenke an mein Umfeld. Aber ich gönne mir bestimmt irgendwas, eher was Schönes für die Erholung oder eine Reise.»
Sie sind nun in Lausanne gemeldet – geht es da für Sie weiter?
«Ich dachte, ich melde mich mal zur Quali, weil es daheim ist und ich mit dem Turnier verbunden bin. Aber jetzt komme ich wohl erst einmal heim und oben runter. Ich habe bereits viel auf Sand, jetzt auf Rasen gespielt – das war die Idee und sie ging gut auf. Aber ich bin kein Roboter, muss jetzt erst mal auftanken. Zudem bekam ich die schöne Nachricht, für Olympia selektioniert zu sein, was mich begeistert! Darum muss ich aber meinen Spielplan der nächsten Zeit nochmal überdenken.»
Eine Frage zur Britin Emma Raducanu (18): Sie hatte Mühe mit dem Atmen – hatten Sie auch schon so etwas?
«Ich denke, da spielt das Alter eine grosse Rolle. Sie hat noch nicht viel Erfahrung, und dann steht sie gleich auf so grosser Bühne, vor Heimpublikum, spielt ein grosses Match. Nächstes Mal wird es bestimmt anders für sie sein. Ich machte eine ähnliche Erfahrung in meinem ersten Fed-Cup-Einzel zuhause. Da traf ich auf Karolina Pliskova und war so super nervös, wie noch nie – es war verrückt. Dann aber legte sich das im Verlauf des Spiels. Aber ich war auch älter als sie heute, das macht einen Unterschied.»