Als Junior war Bernard Tomic die Zukunftshoffnung der australischen Tennis-Fans. Der 1,95-Meter-Schlacks hätte nach Lleyton Hewitt der nächste Grand-Slam-Sieger aus «Down Under» werden sollen.
Dass es trotz seines unbestrittenen Talents bis heute nicht so weit gekommen ist, ist hauptsächlich seiner fragwürdigen Einstellung geschuldet. In der ersten Runde von Wimbledon liefert Tomic mal wieder eine Kostprobe ab. Sang- und klanglos verabschiedet er sich mit einer Drei-Satz-Niederlage gegen Mischa Zverev.
Tomic hat keine Lust
Er hätte sich an der Church Road gelangweilt gefühlt, gibt Tomic zu Protokoll. Er denke aber nicht daran, sein Preisgeld wegen mangelnden Einsatzes zurückzugeben.
«Seit ich acht Jahre alt bin, habe ich täglich zehn Stunden mit meinem Vater gearbeitet. Wir hatten kein Geld und sind mit einem 500-Dollar-Auto durch die Gegend gefahren», poltert Tomic gegenüber Reportern. «Jetzt bin ich 24, Millionär und besitze Häuser überall auf der Welt. Ihr mögt mich wohl nicht. Aber ihr könnte alle nur davon träumen, was ich mit 24 habe.»
Pat Cash lästert zurück
Das sitzt. Und ist natürlich Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker. Allen voran von Ex-Wimbledon-Sieger und Lästermaul Pat Cash. «Tomic soll mal in eine Fabrik gehen und normale Arbeit verrichten. Dann weiss er, wie man sich nach oben kämpft. Er ist zu schnell zu reich geworden. So einfach ist das», geht Cash mit seinem Landsmann ins Gericht.
Dass nicht alle in der Familie Tomic jegliche Demut verloren haben, beweist Vater John: «Er ist mein Sohn und ich liebe ihn. Aber ich schäme mich dafür, wie er seine Geschäfte erledigt. Es ist nicht gut, was er tut.»
Ob Bernard irgendwann zur Einsicht kommt? Für seine jüngste verbale Entgleisung ist er jedenfalls mit 20'000 Dollar gebüsst worden. (cmü)