Gestern kassierte Wimbledon-Finalistin Serena Williams in San José gegen die Britin Johanna Konta die deutlichste Niederlage ihre Karriere (1:6, 0:6). Vielleicht, weil sie den Kopf woanders hatte? Denn ein schwerer Schicksalsschlag der Amerikanerin dürfte in den letzten Tagen wieder hoch gekommen sein.
Der zu 15 Jahren Gefängnis verurteilte Mörder von Serenas älteren Halbschwester Yetunde Price wurde im März nach 12 Jahren vorzeitig wegen guter Führung entlassen. Robert Maxfield, ein kalifornisches Bandenmitglied, tötete die damals 31-jährige Yetunde mit einer Kugel, die wohl deren Freund Rolland Wormley galt. Als Beifahrerin erlitt sie bei einer nächtlichen Autofahrt in Compton, L.A., einen Kopfschuss und war auf der Stelle tot. Sie hinterliess die drei kleinen Kinder Jeffrey, Justus and Jair, die fortan bei Grossmutter Oracene Price in Florida aufwuchsen.
Wie das US-Magazin «People» nun berichtet, hielt die Freiheit für den heute 38-jährigen Maxfield nicht lange an. Letzten Freitag soll er wegen Verstosses gegen die Bewährungsauflagen wieder zurück in den Knast gewandert sein.
Serena (36) und Venus Williams (38) äussern sich zu dem ganzen Fall nicht. Der Wirbel um den Mörder ihrer Schwester dürfte aber kurz vor den US Open (ab 27. August) nicht spurlos an ihnen vorüber gehen. Erst recht nicht an Serena, die sich nach der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia, bei der sie beinahe gestorben wäre, durch ein schwieriges Comeback-Jahr kämpft.
Die beiden Williams-Sisters pflegten eine sehr enge Beziehung zu Yetunde, die neben ihren Jobs als Kosmetikerin und Krankenschwester auch als Teilzeit-Assistentin auf der Tour für sie da war. Nach deren brutalen Tod gründeten die berühmten Williams-Sisters das «Yetunde Price Resource Center» in Compton, wo Opfern von Gewaltverbrechen geholfen wird.