Wilde zehn Monate voller Erfolg, Tiefen und Trainerwechseln
Shootingstar Raducanu sucht wieder einen neuen Coach

Emma Raducanu (19) wechselt wieder den Trainer – zum dritten Mal innert zehn Monaten. Der britische Shootingstar ist aktuell noch auf der Formsuche. Denn nach ihren US-Open-Sensationssieg gings drunter und drüber.
Publiziert: 26.04.2022 um 14:07 Uhr
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Emma Raducanu hat sich von ihrem Trainer Torben Beltz getrennt.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Der Nächste, bitte! Emma Raducanu hat sich von ihrem Trainer Torben Beltz (45) getrennt. Die Zusammenarbeit – der eine längere Suche und auch ein öffentlicher Aufruf vorangingen – dauert nur fünf Monate. Es ist ein weiteres Kapitel der wilden letzten Monate im Leben der Britin.

«Ich möchte Torben für sein Engagement danken. Er hat ein grosses Herz und ich habe unsere gute Chemie während der gemeinsamen Zeit genossen», sagt die 19-Jährige. Sie wolle aber zu einem neuen Trainingsprogramm übergehen und werde in der Zwischenzeit von der LTA (britischer Tennisverband) unterstützt.

Durchbruch des Jahres bei Laureus-Awards

Ihr Tennis-Jahr 2021 war beeindruckend und ist am vergangenen Wochenende bei den Laureus-Awards zurecht zum Durchbruch des Jahres gekürt worden. In Wimbledon sorgt sie erstmals für Aufsehen, als sie als jüngste britische Spielerin den Achtelfinal erreicht. Der Traum-Lauf endet jedoch abrupt. Gegen Ajla Tomljanovic (WTA 38) muss Raducanu wegen Atem-Problemen aufgeben.

In ihrer Coaching-Box sitzt damals Nigel Sears (65), der Schwiegervater Andy Murrays. Doch vor den US-Turnieren wechselt sie zu ihrem ehemaligen Jugendtrainer Andrew Richardson (48). Ein Wechsel, der sich auszahlen soll.

Bei den US Open braust sie als erste Qualifikantin der Open-Ära zum Grand-Slam-Titel – ohne Satzverlust. Im Ranking springt der Shootingstar von Rang 150 auf 23. Mit der Sensation explodiert auch ihre Popularität. Raducanu ist in aller Munde, die Sponsoren stehen Schlange und sie beginnt ordentlich Geld zu scheffeln.

Trotz Erfolg muss Sears gehen

In ihrem Team gibts kurz nach dem Mega-Erfolg den nächsten Wechsel. Sears muss gehen. «Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt wirklich jemanden brauche, der das schon durchgemacht hat und mich auf meinem Weg begleiten kann», so Raducanu. Beltz hat die nötige Erfahrung mitgebracht. Angelique Kerber (WTA 19) holte mit ihm an der Seite drei Major-Titel.

Sportlich schlittert Raducanu nach den US Open aber in eine Krise. Selten schafft sie es mehr als zwei Runden zu überstehen. So werden nicht wenige kritische Stimmen laut. Der Vorwurf? Sie konzentriere sich nicht genug aufs Tennis.

Trotz sportlicher Baisse, gesundheitlicher Beschwerden und Stalker-Drama ist Raducanu aktuell auf Platz elf der Welt gelistet und ihre Formkurve zeigt wieder nach oben. Zuletzt erreichte sie in Stuttgart den Viertelfinal, in dem sie der aktuell übermächtig wirkenden Iga Swiatek (WTA 1) Paroli bieten konnte (4:6, 4:6).

Gerüchten zufolge soll sie ihren nächsten Coach bereits gefunden haben. Riccardo Piatti (63) hat bereits mit Maria Sharapowa (35) und zuletzt Jannik Sinner (ATP 13) gearbeitet. (smi)

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