Der Australian-Open-Final wird am Sonntag zum Déjà-Vu. Wie schon beim historischen achten Wimbledon-Titel letzten Juli muss sich Roger Federer (36) als letzte Hürde vor dem 20. Major-Titel mit Marin Cilic (29) auseinandersetzen. Ein bitterer Ernstkampf um viel Ruhm, rund 3 Millionen Franken Preisgeld und 2000 ATP-Punkte.
Ein krasser Gegensatz zum entspannten Treffen im privaten Rahmen Ende letzten November. Per Zufall verbrachten Federer und der Kroate zur selben Zeit ihre Ferien auf den Malediven. Sonne, Strand und Drinks im Inselparadies – und auch ein wenig Training für die Saisonvorbereitung.
Roger beschreibt es so: «Ich war zuerst da, dann reiste er an. Ich hatte schon davon gehört und fand es cool. Zunächst wollten wir uns gegenseitig nicht stören. Dann schickte er nach zwei Tagen ein SMS, wir könnten uns ja mal treffen. Ich schrieb, sicher, lass mich wissen, wenn du Bälle schlagen willst. Ich wollte gerne meinen Spiel-Rhythmus etwas behalten.»
Federer lernte Cilics Verlobte Kristina kennen
Während ihrer Ferien spielten Cilic und Federer dann zweimal 45 Minuten. Ohne grosses Tamtam. «Das war lustig, für einmal ohne Coaches, nur wir beide. Wir hatten eine gute Zeit, ganz entspannt», sagt Federer.
Die beiden Tennis-Stars verabredeten sich auch neben dem Court. «Wir tranken ein paar Drinks zusammen und ich lernte seine Verlobte (Kristina Milkovic, d. Red.) kennen. Wir assen zusammen Kuchen, meine ganze Familie und er. So hab ich den Mann hinter dem Spieler ein wenig besser kennengelernt», erzählt Federer.
Die Malediven-Ferien haben sich nach seiner Ansicht hundertprozentig ausbezahlt. Im Gespräch mit Platz-Interviewer Jim Courier nach dem Halbfinal gegen Chung witzelt Roger: «Vielleicht half uns ja das Training in den Tropen, hier in den Final zu kommen …»
Dort wird sich Federer sicher an seine Worte von Anfang Woche erinnern. «Es wäre auch für die Fans gut, wenn die Rivalität spürbar ist.» Denn im Vergleich zu früher seien die Tennis-Männer heutzutage oft ein bisschen zu kumpelhaft. (rib)