Obwohl sich Roger Federer (34) beim 6:3, 7:5 gegen den Deutschen Alexander Zverev (19, ATP 44) nichts anmerken lässt: Der Rücken macht ihm noch immer zu schaffen. «Ich muss abwarten und schauen, wie es heute Abend oder morgen früh aussieht. Erst dann entscheide ich.»
Noch ist also nicht klar, ob er am Donnerstag zu seinem Achtelfinal gegen den Österreicher Dominic Thiem (22, ATP 15), einen der Aufsteiger des Jahres, antritt. Es sei schon ein Highlight, dass er habe spielen können. «Jetzt gerade stehe ich, das ist besser als sitzen oder liegen», sagt er.
Die Entscheidung, in Rom anzutreten, fällt erst Stunden zuvor. Dass er nur für 20 Minuten trainierte und bereits um die Mittagszeit spielte, befeuerte Gerüchte, wonach Federer erneut kurzfristig absagen würde. «Dafür habe ich phasenweise ein unglaubliches Match gespielt», resümiert Federer.
Es ist offensichtlich, dass die letzten Monate nicht nur am Körper des 34-Jährigen Spuren hinterlassen haben, sondern auch mental eine Furche in das Vertrauen zum eigenen Körper gerissen haben. «Ich weiss, dass ich das Turnier nicht gewinnen kann», sagt Federer. Paris geniesse Priorität.
Rom ist eines der wenigen Turniere, dass der Schweizer in seiner beispiellosen Karriere noch nicht gewonnen hat. Vier Mal stand er im Final: 2003, 2006, 2013 und im letzten Jahr, als er Novak Djokovic unterlag. Daran, dass er diese Lücke nun schliessen kann, glaubt er selber nicht.
Bisher hatte Federer nie ein Turnier bestritten, bei dem er nicht der Meinung war, es auch gewinnen zu können. Klar ist: Verspürt Federer auch nur das kleinste Zwicken im Rücken, verzichtet er auf weitere Einsätze. Denn die Rasen-Saison bildet für ihn unbestritten den Saison-Höhepunkt.