Wie verwandelt in Woche zwei
Federer ist schmerzfrei, angstfrei, sorgenfrei

Wie von Zauberhand findet ­ Roger Federer an den US Open zur Form – und straft wieder einmal alle Kritiker Lügen.
Publiziert: 04.09.2017 um 14:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:58 Uhr
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Hat jemand was gesagt? Die Kritik findet bei Roger Federer kein Gehör. Der Maestro meldet sich bestens gelaunt zurück.
Foto: REUTERS / TOBY MELVILLE
Stefan Meier

Und weg sind sie, die Sorgen. Feliciano Lopez muss in der Nacht zum Sonntag in drei Sätzen (6:3, 6:3, 7:5) dran glauben. Roger Federer tritt wie verwandelt auf.

Dabei war die Stimmung um den Maestro doch so düster nach den zwei mühsamen Fünfsätzern zu Beginn der US Open. Adrian Mannarino streute bereits Gerüchte, der 36-Jährige müsse wegen eines Rückenleidens gegen Lopez passen. Und Legende John McEnroe unkte: «Es sieht nicht so aus, als sei der Rücken okay.» Verschiedene Medien glaubten, Federers Out sei so gut wie besiegelt.

Die Rückkehr zu alter Stärke ist in Anbetracht dessen schon fast als wundersam zu bezeichnen. Federer stellt nach dem Erfolg gegen Lopez klar, dass er keine Schmerzen hat. «Ich bin wirklich begeistert, wie ich mich nach den zwei Fünfsätzern fühle», sagt Roger. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form.»

Das Problem waren also nicht Schmerzen. «Ich musste einfach die Angst um meinen Rücken besiegen», erklärt Roger. «Vor allem im ersten Match hier. Aber jetzt vertraue ich meinen Bewegungen besser.»

Das Turnier beginne im Achtelfinal neu. «Mein Service ist da. Mein Kopf ist da», sagt Federer. «Ich kann mich aufs Tennis konzentrieren, nicht so viel über die Vergangenheit nachdenken. Ich stehe mit dem Kopf in der Gegenwart, schaue nach vorne, überlege mir Taktiken.»

Der Auftakt in New York erinnert ihn an die Aus­tralian Open. Dort stürmte er nach zwei holprigen Startmatches eindrücklich zum Sieg. Federer: «Heute redet kein Schwein mehr von diesen Partien.» Doch die Weltnummer 3 ist gewarnt.

Mit Erstaunen verfolgt er, wie ein Favorit nach dem anderen die Segel streichen muss. «Die Gefahr wird dir bewusst, dass es ein Turnier der Überraschungen zu sein scheint – und es auch dich erwischen kann.»

Mit diesen Gedanken wird er auch im Achtelfinal gegen Philipp Kohlschreiber (Nacht auf morgen, 01.00 Uhr) gehen. Der Deutsche glaubt an den Sieg.

«Ich brauche einen Monster-Tag, nicht mehr und nicht weniger. Aber so einen Tag habe ich auch drauf.» Das tönt nach reichlich Zweck­optimismus: In elf Versuchen gegen Federer blieb er bisher sieglos.

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