Wie verrückt ist Belinda wirklich?
«Ich mache meinen Freund wahnsinnig!»

«Völlig gaga», hatte sich die abergläubische Belinda Bencic nach ihrem ersten Sieg genannt. Aber wie «gaga» ist sie wirklich?
Publiziert: 17.01.2019 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2019 um 07:07 Uhr
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Belinda Bencic bezeichnet sich selber als «völlig gaga».
Foto: Keystone
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Nach aussen sieht Belinda Bencic (21) gar nicht gaga aus. Auch wenn sie sich nach dem 7:5, 4:6, 6:2 gegen die Kasachin Julia Putinzewa wie verrückt freut. Aber gaga?

Das hatte sie zuvor von sich selbst gesagt. Meinte damit ihren Zwang, Rituale einzuhalten, besonders wenn sie einen Lauf hat. «Mein ganzer Tag ist ein Aberglaube – ich mache mein Team damit völlig verrückt.»

Das wird morgen nicht anders sein, wenn sie gegen die Weltnummer 8 Petra Kvitova die dritte Runde der Australian Open bestreitet. Und auf dem Platz die Balljungen quält, weil sie immer den Ball will, mit dem sie gepunktet hat. Sie will gegen die Siegerin von Sydney locker rangehen. Aber in der Vorbereitung wird sie nichts riskieren.

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Belinda Bencic und ihr Fitness-Coach Martin Hromkovic sind ein Paar!
Foto: Instagram

Belinda wird sich wieder die Tennisschuhe gleich binden – erst links, dann rechts. Im 
gleichen Ablauf einspielen, wenn möglich die Dusche und das WC von gestern und vorgestern benutzen. Dann wird sie sich ihr Sieger-Tenue anziehen und ihre Haare gleich frisieren. «Letztes Jahr trug ich den Rossschwanz tiefer und mit Stirnband. Seit dem Hopman Cup binde ich die Haare höher und trage ein Visier.»

Physio musste eine Woche lang Calzone essen

Auch das Kettchen mit einem Katholiken-Kreuz soll ihr wieder Glück bringen. Letztes Jahr trug sie eines mit Herz 
am Hals. «Beide hat mir mein Mami geschenkt.» Das Kreuz habe keinen besonders religiösen Hintergrund. «Wir sind katholisch. Aber ich gehe nicht oft in die Kirche. Ich glaube, dass es etwas Höheres gibt. Ans Karma, dass es zurückkommt, wenn du etwas Gutes gibst. An alles, was mir hilft.»

Ihren Aberglauben habe sie schon von klein auf, sei damit in der Sportwelt aber nicht allein: «Wir haben nie eine Garantie, dass wir gewinnen. Wir wachen morgens im Ungewissen auf, möchten uns an etwas festhalten, um Sicherheit zu haben.»

Früher sei sie noch viel schlimmer gewesen. «Mein Physio musste mal eine Woche lang Calzone essen, weil ich am ersten Tag gewann. So was Gestörtes verlange ich jetzt nicht mehr», sagt sie lachend. Heute muss ihr Freund und Konditrainer Martin Hromkovic zusehen, wie sie ihre Tasche penibel genau gleich packt. «Manchmal wird er fast wahnsinnig. Dabei ist er selbst abergläubisch. Und Papi sowieso!»

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