Dem Regen vom Freitag sei Dank – weil ihr Juniorinnen-Doppel-Final auf Samstag verschoben wird, dürfen die Schweizerin Lulu Sun (16) und ihre Partnerin Violet Apisah (Papua-Neuguinea) auf dem Platz der Margaret-Court-Arena ans Werk. Der Kampf um den Grand-Slam-Titel gegen die Taiwanesin En Liang und die Chinesin Xinyu Wang geht dabei bis aufs Äusserste.
Sun/Apisah können einen Breakvorsprung nicht nutzen im 1. Satz. Im Tiebreak ziehen sie mit 4:7 den Kürzeren. Besser sieht im 2. Durchgang aus: Das Duo gewinnt diesen mit 6:4.
Das Champion-Tiebreak muss entscheiden. Sun/Apisah geraten schnell 0:4 in Rückstand, davon erholen sie sich nicht mehr. Ein Volley Suns hinter die Grundlinie beendet den Grand-Slam-Traum der Schweizerin. Liang/Wang siegen mit 10:5-Punkten.
Doppelten Grund zum Jubeln hat dadurch Liang. Die 17-Jährige sicherte sich zuvor bereits den Juniorinnen-Titel in Melbourne.
Freude bei den Kordas
Ein solch kitschiges Drehbuch könnte Hollywood nicht besser schreiben. Genau 20 Jahre nach dem Australian-Open-Sieg des Tschechen Petr Korda (50), seinem einzigen Major-Titel der Karriere, schnappt sich die Familie Korda wieder einen Titel in Melbourne.
Petrs Sohn Sebastian (17) erobert den Juniorentitel in Melbourne! Im Final in der grossen Rod-Laver-Arena setzt er sich gegen Tseng Chun Hsin (Taiwan) mit 7:6 und 6:4 durch. Die Freude des Korda-Sprösslings ist riesig.
Während Petr den Titel für Tschechien holte, geht Sebastians Triumph auf das Konto der USA. Die Familie Korda lebt seit langem in Bradenton in Florida – und ist nicht nur im Tennis erfolgreich. Sebastians Schwestern Jessica (24) und Nelly (19) spielen auf der LPGA-Tour als Profis Golf.
Melbourne scheint den Kordas besonders zu liegen. Jessica siegte vor sechs Jahren bei den Australian Open im königlichen Golfklub der Stadt. Aktuell ist sie die Nummer 26 der Weltrangliste, Schwester Nelly liegt auf dem 70. Platz. (rib )