Keiner hatte Mitte Juli beim epischen Final zwischen Roger Federer (38) und Novak Djokovic (32) einen besseren Platz auf dem legendären Centre Court von Wimbledon als Damian Steiner. Der 44-Jährige leitete die Partie als Stuhlschiedsrichter souverän.
Was niemand ahnen konnte, schon gar nicht Steiner selbst: Es sollte wohl sein letzter Auftritt auf der grossen Bühne sein. Der Argentinier ist Mitte August von der ATP entlassen worden, wie die «New York Times» nun aufgedeckt hat!
Grund für den Rauswurf des angesehenen Refs: Steiner hat in seiner Heimat offenbar Interviews gegeben, ohne dies vorher mit der ATP abgesprochen zu haben. Und so gegen die Vorschriften verstossen.
Offizielle dürfen nicht über Spiele sprechen
Gegenüber der «NY Times» erklärt die ATP: «Steiners Interviews waren ein direkter Verstoss gegen die geltenden Standards, wonach Offizielle im Interesse der Unparteilichkeit nicht über Spiele, einzelne Spieler oder Regeln sprechen dürfen.»
Beispielsweise sprach Steiner im Tennis-Podcast «3iguales» darüber, ob die Verwendung von Handtüchern der Profis zwischen Ballwechseln eingeschränkt werden sollte. Auch der Wimbledon-Final war Thema. Denn Steiner glaubte, bei Federers Matchbällen, dass Roger den Final gewinnen werde.
Obwohl die Grand Slams nicht unter der Ägide der ATP sondern des internationalen Tennis-Verbandes ITF stehen, fehlt Steiner, der seit 25 Jahren Partien leitete, auch bei den aktuell laufenden US Open.
Die Entlassung stösst bei einigen Profis auf Unverständnis. John Isner twittert: «Ich kenne nicht die ganze Story, aber dies erscheint absurd. Steiner ist ein fantastischer Ref, der von allen Spielern gemocht wird.» (rib)