Zu Roger Federers 39. Halbfinal-Klassiker gegen Rafael Nadal kam es in Indian Wells nicht – der Spanier musste wegen altbekannten Knieschmerzen passen. Der Schweizer verlor im Final dann gegen Dominic Thiem. Weil er sich aber körperlich so perfekt fühle, sei die Niederlage leicht zu verdauen, sagt er.
Ein bisschen auf den Magen schlägt ihm indes die Frage eines Journalisten: Nadal sei nach eigenen Aussagen gewöhnt, mit Schmerzen zu spielen – könnten Sie das eigentlich auch?
Federer antwortet etwas unwirsch: «Ja, das kann ich auch und das habe ich auch schon oft genug gemacht. Es wird immer so getan, als wäre ich von Schmerzen völlig verschont. Dabei glaube ich, dass Rafa und ich wohl die beiden Spieler sind, die in ihrer Karriere am meisten mit Schmerzen gespielt haben!»
Federer kann gut auf die Zähne beissen
Wenn dem so ist, kann das nur eines bedeuten: Roger ist unglaublich gut im Zähne zusammen beissen! Neben Nadal gibt es einige, die in der äusseren Wahrnehmung verletzungsanfälliger scheinen als er. Ein Kei Nishikori, Milos Raonic oder Juan Martin del Potro müssen ständig wegen körperlicher Probleme Turniere absagen. «Wenn der Schmerz zu extrem, zu hart, zu gefährlich wird, darfst du logischerweise nicht mehr spielen», sagt Federer. Das Rezept sei, Wehwehchen richtig einzuordnen, bevor sie zu gravierenden Verletzung werden.
«Von meinen 1400 Matches waren viele mit Schmerzen verbunden»
Wie auch in vielen anderen Sportarten gehören Abnützungserscheinungen auch zum Alltag eines Tennis-Profis. «Du kommst niemals jede Woche im Jahr Verletzungs- und schmerzfrei durch die Turniere. Auch von meinen mehr als 1400 Matches waren viele mit Schmerzen verbunden.»
Damit müsse man eben umgehen können aber er wie auch Rafa müssten das nicht an die grosse Glocke hängen. «Wir gehen sicher anders an das Thema ran. Über die Schmerzen reden bringt nichts, das hilft nur dem Gegner.»
Für Roger ist es scheinbar dennoch mal an der Zeit, es mal deutlich auszusprechen.