Bis vorerst 13. Juli steht die Tennis-Welt still. Bitter für Fans, die ohne das Spektakel auf dem Court auskommen müssen. Aber auch bitter für Roger Federer (38) – er kann dieses Jahr nicht um seinen 9. Wimbledon-Titel spielen.
Finanziell kann ein Roger Federer damit leben. Immerhin hat er alleine in der noch kurzen Saison schon knapp 700'000 Franken an Preisgeld eingespielt.
Für Spieler ausserhalb der besten Hundert der Weltrangliste hat die corona-bedingte Zwangspause drastische Folgen. Sie kommen normalerweise mit viel weniger Preisgeld aus, die Georgierin Sofia Shapatava (WTA 375) zum Beispiel hat dieses Jahr erst umgerechnet 3'000 Franken verdient. Nun fällt aber auch dieser Batzen weg.
Zwangspause bringt Profis in Not
Shapatava sieht deswegen sogar Karrieren auf dem Spiel stehen: «Nicht viele werden in der Lage sein, ihre Lebensniveau zu erhalten und nach drei Monaten ohne Wettkämpfe wieder zurückzukommen.»
Denn nicht nur die Preisgelder fallen aus. Viele würden gemäss Shapatava als Nebenjob coachen oder Clubspiele bestreiten, was in der gegebenen Situation unmöglich ist. Die 31-Jährige geht darum sogar so weit: «Es ist zwar sehr seltsam zu hören, dass professionelle Tennisspieler mit Essen zu kämpfen haben. Aber es ist Realität.»
Petition gestartet
Deswegen startete Shapatava eine Petition, bei der sie finanzielle Unterstützung vom Internationalen Tennsiverband ITF fordert. Mittlerweile wurde die Petition von knapp 1'500 Leuten unterschrieben. Darunter gehören auch weitere Tennisspielerinnen wie die Britin Tara Moore (WTA 447). Sie schreibt auf Twitter: «Es wird für viele Spieler schwer, in den nächsten paar Monaten zu überleben, da sie auch vorher nicht viel verdient haben.»
Für ihr Anliegen bekommt Shapatava aber nicht nur Rückenwind. Ein Twitter-User schreibt etwa, sie solle ihren Arsch zum Arbeiten bewegen. In ihrem Blog kontert Shapatava die kritischen Stimmen: «Warum ist es für alle in Ordnung, von der Regierung oder ihren Vorgesetzten etwas zu verlangen, aber wir können unsere Organisation nicht fragen, um sich um uns zu kümmern?»