Wegen Davis-Cup-Chefin
Nadal ruft zum Putsch

Rafael Nadal spielt nicht mehr im Davis Cup. Es geht um Geld, Sexismus und Ignoranz.
Publiziert: 01.07.2015 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:16 Uhr
Von Simon Häring (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Wimbledon

Im letzten Herbst wird die ehemalige Tennis-Spielerin Gala Leon Garcia (41) als erste Frau auf den Chefsessel des spanischen Davis-Cup-Teams befördert. Das Team, das im letzten Jahrzehnt fünf Mal die Salatschüssel gewonnen hat, stieg zuvor aus der Weltgruppe ab.

Was ein Neuanfang hätte sein sollen, wird zum Rohrkrepierer. Toni Nadal kritisiert die Ernennung. Männer-Tennis sei nicht mit jenem der Frauen zu vergleichen. Ausserdem habe Garcia Leon noch nie mit seinem Neffen gesprochen. Das hat sich offenbar bis heute nicht geändert. Bei Turnieren glänzt Garcia Leon durch Abwesenheit.

In drei Wochen spielt Spanien im Davis Cup gegen Russland. Für ein Land, das mit elf Spielern in den Top 100 derzeit die stärkste Tennis-Nation der Welt ist, ein Freilos. Eigentlich. Das Problem: Garcia Leon gehen die Spieler aus. Bitter, denn der Davis Cup ist für den nationalen Verband die wichtigste Einnahmequelle. In Wimbledon haben 46 spanische Spielerinnen und Spieler sowie Ex-Stars einen offenen Brief verfasst.

Die Vorwürfe sind happig: Fehlende Kommunikation und Ignoranz gegenüber den Spitzenspielern sind nur zwei davon. «Wir geben ein trauriges Bild ab. Die Verantwortlichen verstehen und lieben das Tennis nicht», kritisiert Rafael Nadal. Er führt die Liste von Kritikern an, auf der auch die Namen von David Ferrer, Manolo Santana oder Carlos Moya stehen.

Sie fordern ein Köpferollen! Konkret: die Absetzung von Verbands-Boss José Luis Escanuela und Davis-Cup-Chefin Garcia Leon. Falls dies nicht passiert, spielt Spanien schon bald um die Goldene Ananas statt um die Salatschüssel.

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