Weil Roger Federer anderthalb Wochen vor seinen fünften Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) definitiv einen Schlussstrich unter seine Seuchensaison zieht, wird die Schweiz im Männer-Doppel nicht vertreten sein. Davon betroffen ist auch Stan Wawrinka (31).
Nach seinem Sieg gegen Michail Juschni in Toronto äusserte er sich zum Federer-Schock: «Das ist sehr traurig für mich und für uns alle, aber für Roger ist es sicher am schwierigsten. Er hatte schon ein hartes Jahr. Ich wünsche ihm, dass er bereit und gesund ist für die kommende Saison.»
Vor acht Jahren holen die beiden bei den Olympischen Spielen in Peking sensationell Doppel-Gold. Vier Jahre später in London scheitert das Duo in London frühzeitig. Die Entscheidung über eine Doppel-Teilnahme in Rio de Janeiro hatten die beiden bis zuletzt offen gelassen.
Federer verpasst wegen seines lädierten linken Knies nicht nur die Olympischen Spiele, sondern auch den Rest der Saison. «Wir Spieler werden ihn vermissen, die Turniere und vor allem seine Fans. Er ist grossartig für das Tennis und wird nun fehlen», sagt Wawrinka.
Weil neben Wawrinka kein Mann die Selektionskriterien erfüllt, geht das Männer-Doppel ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Anders ist die Ausgangslage bei den Frauen. Dort bilden Martina Hingis und Belinda Bencic sowie Timea Bacsinszky und Viktorija Golubic zwei starke Duos.
Wie die Mixed-Paarungen aussehen, dürfte Delegationsleiter Severin Lüthi in den kommenden Tagen beschäftigen. Hingis hatte einst auch Wawrinka angefragt. Spekuliert wurde, dass Bacsinszky mit dem Lausanner zum Racket greift. Eine Entscheidung fällt wohl erst vor Ort.