Seit eineinhalb Jahren kämpft Stan Wawrinka um den Wiederanschluss an die Tennis-Weltspitze. Sein letztes grosse Highlight erreicht der 33-Jährige vor eineinhalb Jahren mit dem Einzug in den Roland-Garros-Final. Nachher machen ihm zwei Knieoperationen wegen eines Knorpelschadens einen Strich durch die Karriere.
Vergangenes Jahr rackert sich Stan nach dem Comeback wieder zurück und ist mittlerweile auf ATP-Platz 59 klassiert. Fast schon verblasst sind die Erinnerungen an Wawrinkas glorreichste Periode, als er zwischen 2014 und 2016 drei verschiedene Grand-Slam-Turniere gewinnen konnte.
Der Auftakt waren damals die Australian Open 2014. An jener Stätte blickt Stan nun aufs Turnier und das Jahr hinaus. Bei seiner Pressekonferenz gibt er sich zuversichtlich. Der frühzeitige Saisonabbruch Mitte Oktober und die längere Vorbereitungszeit für die Saison 2019 haben ihm gut getan. Hauptsächlich bereitete er sich in Genf und Monte Carlo vor.
«Ich weiss, wie gut ich mich im Training fühle»
«Ich fühle mich heute klar stärker als noch vor sechs Monaten. Mittlerweile fühle ich wieder mich auf dem Niveau der Zeit vor meiner Verletzung», sagt Wawrinka. Er wisse, wie gut er sich im Training fühle. «Wenn ich das mache, was ich bisher getan habe, kann ich wieder grossartige Ergebnisse schaffen», glaubt Stan.
Im März wird er bereits 34 Jahre alt. Damit ist er der achtälteste Spieler in den aktuellen Top 60. Das Alter wird je länger je mehr zum Faktor. Darum äussert er sich vorsichtig über seine weiteren Ziele. «Mit 33 Jahren braucht alles etwas mehr Zeit. Ob ich nochmals ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann? Ich weiss es nicht.»
In den Turnieren hängt viel vom Losglück bei der Auslosung ab. Dieses hat Wawrinka bei den Australian Open nicht erwischt. In der 1. Runde wartet der Lette Ernests Gulbis, danach der Sieger aus Kyrgios-Raonic.
Kein Thema mehr ist für Wawrinka die Teilnahme im Davis Cup, wo die Schweiz Anfang Februar Russland empfängt. «Das neue Format interessiert mich nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich schauen, was für meine Karriere von Vorteil ist. Da ist der Davis Cup kein Teil davon.» (rib)