Wawrinka in Indien
Stan im Team des Intimfeinde

Stan Wawrinka (30) spielt in der asiatischen Städteliga für Singapur. Ausgerechnet mit Tennis-Bösewicht Nick Kyrgios.
Publiziert: 02.12.2015 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 14:46 Uhr
Von Simon Häring und Marc Ribolla

Als Ersatz für Novak ­Djokovic (28) verdient sich French-Open-Sieger Stan Wawrinka in der International Premier Tennis League (IPTL) eine goldene Nase. Kurz vor Weihnachten (18. bis 20. Dezember) spielt er für die Singapur Slammers. Ein Einsatz, der ihm eine saftige Startgage einbringt.

Brisant: Wawrinka wird damit Teamkollege des Australiers Nick Kyrgios (20), des Tennis-Bösewichts.

Im Spätsommer beleidigt dieser Wawrinka weit unter der Gürtellinie. «Kokkinakis hat deine Freundin gef... Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen», sagte Kyrgios in Montreal bei einem Seitenwechsel zu Wawrinka. Gemeint ist die kroatische Tennis-Spielerin Donna Vekic (20). Nach dem Spiel stellt Opfer Wawrinka in der Kabine Täter Kyrgios zur Rede. Dass Vekic seine Freundin ist, hat Wawrinka allerdings nie bestätigt.

Trotzdem beginnt nach dem Disput eine Treibjagd auf den extrovertierten Australier mit griechischen Wurzeln. Die ATP belegt Kyrgios mit einer Busse über 12 500 Dollar und setzt ihn auf Bewährung. Sollte er bis Ende Januar kumuliert Bussen über 5000 Dollar anhäufen, wird eine Sperre über 28 Tage ausgesprochen und eine weitere Strafzahlung über 25'000 Dollar fällig. Kyrgios beendet die Saison daraufhin vorzeitig.

Grösse zeigt hingegen Wawrinka. Während der US Open erzählt der Romand, dass er sich die Spiele seines Intimfeinds gerne anschaue. «Der Fall interessiert mich nicht mehr. Nick spielt gutes Tennis, und ich liebe Tennis.» Auf eine Entschuldigung wartet er hingegen wohl noch immer. Kyrgios behauptet zwar, er habe dies getan, Wawrinka macht aber daraufhin klar, dass dies nicht der Fall sei. Kyrgios hat damit auch den Zorn der Tennis-Oberen um Federer, Nadal und Djokovic auf sich gezogen.

Zwar gehören Wawrinka und Kyrgios neben Andy Murray, Melo, Moya, Brown, Karolina Pliskova und Bencic nun zum gleichen Team. Dass sie sich dabei über den Weg laufen, ist trotzdem wenig wahrscheinlich. Die IPTL trägt ihre Wettkämpfe verteilt über mehrere Wochenenden, verschiedene Schauplätze und in unterschiedlicher Besetzung aus. Dabei spielen die Teams jeweils fünf Sätze – je ein Einzel zwischen Männern, Frauen und Legenden, dazu ein Männer- und ein Mixed-Doppel. Trotzdem ist es ein starkes Signal von Stan. Und – einmal mehr – ein Zeichen der Grösse.

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