BLICK: Donna Vekic, wo ist der Sommer geblieben?
Donna Vekic: Keine Ahnung (lacht)! Am Sonntag war es hier im Tessin noch herrlich. Immerhin: Gegen Ende der Woche soll ja die Sonne wieder rauskommen. Ich hoffe, dann noch im Turnier zu sein.
Zuletzt scheiterten Sie in Miami in der dritten Runde.
Ich habe mich dabei verletzt und musste einige Tage pausieren. Nun fühle ich mich aber wieder gut. Schön, dass die Sandsaison beginnt!
Für Sie ist es das erste Mal auf Sand in der Schweiz. Warum traten Sie nie in Gstaad an?
Nach Wimbledon möchte ich jeweils nicht wieder auf Sand spielen, sondern mich auf die Hartplatz-Saison konzentrieren.
Dabei lieben Sie ja die Schweiz, oder?
Es ist super hier. Die meiste Zeit bin ich ja in der Nähe von Genf – schön, dass ich nun auch einmal das Tessin sehe. Die Schweiz gefällt mir ausgezeichnet!
Stören Sie sich an Fragen über Stan Wawrinka?
An einem Turnier konzentriere ich mich gerne auf mich. Aber wenn es nicht zu viele Fragen sind, passt es schon.
Dann sagen Sie einfach, wenn es reicht, in Ordnung?
Klar.
Nach den Knieverletzungen musste Wawrinka sein Comeback abbrechen. Wie geht es ihm heute?
Er trainiert. Ich bin sicher, dass er stark zurückkommen und fitter als vorher sein wird.
Sie haben kaum gemeinsame Zeit. Der Nachteil einer Beziehung zwischen Tennis-Profis?
Es ist nicht einfach, klar. Aber letztlich habe ich meinen Job und er seinen. Das ist unser Leben.
Klingt nicht sehr romantisch.
So sollte das nicht tönen. Wir lieben, was wir tun, und unterstützen uns gegenseitig – auch dann, wenn wir nicht zusammen sind. Ich finde, wir kriegen das gut hin.
Vorletzte Woche wurde Wawrinka 33 Jahre alt. Sie haben ein Foto auf Instagram gestellt. Dazu die Nachricht: «Happy Birthday, Baby». Gab es auch ein Geschenk?
Oh ja, sogar mehrere. Ich glaube, sie haben ihm gefallen.
Was war es?
Das verrate ich nicht. Nun würde ich lieber nicht mehr über Stan reden, wenn das okay ist.
Einverstanden. Nur noch etwas: Im kommenden Sommer könnte es zwischen Ihnen Streit geben.
Warum meinen Sie?
Die Schweiz könnte bei der WM im Halbfinale auf Kroatien treffen.
Sollte es so weit kommen, würden Stan und ich vor dem Fernseher in den Ecken der Couch sitzen! Ich bin ein grosser Fussballfan, es würde laut werden.
Sie werden in Wimbledon engagiert sein. Ihr Lieblingsturnier?
Gras entspricht meinem Spielstil perfekt. Wenn ich mir einen Titel bei einem Grand-Slam-Turnier aussuchen könnte, dann Wimbledon.
Wie realistisch ist dieser Traum?
Ich muss mich weiter verbessern. Aber das Frauentennis ist sehr ausgeglichen. Wenn ich mein Bestes zeige, kann ich fast jede schlagen.
Sie gewinnen Wimbledon, und Kroatien wird Weltmeister. Wäre das der perfekte Sommer für Donna Vekic?
Oh ja! Und danach einige freie Tage an der kroatischen Küste – das wäre perfekt!